Schießen Noch alles drin

Michael Hundt
Stolz präsentiert Luftpistolenschütze Michael Schwald sein Sportgerät. Im Hintergrund ist das Trefferbild des Wettkampfs. Foto: Michael Hundt/Michael Hundt

Sieg und Niederlage gab es für die Luftpistolen-Mannschaft des ESV beim Heimwettkampf in der Bundesliga am vergangenen Wochenende.

Langsam und bedächtig, fast schon andächtig senkte Michael Schwald die Pistole. Es folgte ein prüfender Blick auf den kleinen Monitor rechts von ihm. Eine 10.4 hatte der Weiler Schütze gerade erzielt und damit den Grundstein für den Erfolg gegen seine Gegnerin Sandra Reitz gelegt. Am ersten Wettkampftag gegen die SSG Dynamit Fürth waren die Schützen des ESV Weil mit 4:1 der klare Sieger. Am Sonntag mussten das ESV-Team um Michael Schwald dann aber gegen die SGi Waldenburg eine deutliche 1:4 Niederlage hinnehmen.

Die Schützen des ESV Weil vollbrachten bei der Niederlage am Sonntag, das gar nicht so seltene Kunststück, mehr Ringe erzielt zu haben als beim Sieg am Vortag. Allerdings war der Gegner aus Waldenburg noch einen Ticken besser.

So gelangen Doreen Vennekamp zum Beispiel in ihren letzten beiden Serien gegen Pavel Svetlik 98 und 99 Ringe. „Das war schon Weltklasse. Da konnte Pavel nicht mehr mithalten“, zeigte sich Helga Kopp, Cheftrainerin des ESV Weil, von der Leistung der Gegnerin begeistert. Der Bestwert liegt bei 100. „Es war knapp. Es ist halt blöd, wenn du immer um zwei Ringe verlierst“, meinte Kopp nach der Niederlage gegen Waldenburg. „Es war bis zum Schluss eine ganz enge Kiste. Das Glück war einfach bei Waldenburg.“

Die Welt auf Seiten der Weiler Schützen geht nach dem Wochenende nicht unter. „Natürlich haben wir uns mehr erhofft, aber im großen und ganzen waren die Ergebnisse okay“, lautete das Fazit der Trainerin. Der ESV ist nach vier Schießen immer noch Sechster.

Emotionen zeigten die Schützen, egal ob bei Weil oder bei den anderen Teams, allerdings selten. Nach einer erfolgreichen Serie kam vielleicht mal ein zufriedenes Lächeln bei Michael Schwald.

Vieles im Schießen ist automatisiert, die Bewegungsabläufe vom Laden über das Anlegen, das Anvisieren und den Schuss sind nahezu perfekt einstudiert. Daher wirkt es durchaus ruhig und besonnen. Aber innerlich tobt es beim Michael Schwald. Der Ruhepuls liegt zwischen 100 und 140. „Wenn der Normalzustand ist, dass man nur Zehner trifft und trifft dann nur ein Neuner, dann ist da etwas komisch.

So ruhig und besonnen wie die Sportler zugange sind, so lautstark ist dann aber das Publikum. Mit Ratschen und Tröten, mit lauten Rufen und Emotionen werden die Schützen angefeuert.

Als es am ersten Wettkampftag zwischen Pavel Svetlik und Sören Korn zum Stechen kommt, da nach den 40 Schuss Gleichstand herrschte, standen beide Lage auf und klatschen rhythmisch. Svetlik half diese Unterstützung.

ESV Weil – SSG Dynamit Fürth 4:1. Michael Schwald – Sandra Reitz 383:376; Pavel Svetlik – Sören Korn 374:374; Patrick Meyer – Steve Demirre 381:376; Nathalie Schelken – Andreas Meixner 367 – 364; Sylvain Garconnot – Philip Heyer 373:375.

ESV Weil – SGi Waldenburg 1:4. Michael Schwald – Camille Jedrzejewski 383:385; Pavel Svetlik – Doreen Vennekamp 374:382; Patrick Meyer – Florian Peter 380 – 382; Nathalie Schelken – Tobias Backes 368:371; Sylvian Garconnot – Svenja Berge 377:374.

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