Schliengen 130 Unterschriften von Anwohnern

Weiler Zeitung
Auf diesem Grundstück am südlichen Ortsrand von Obereggenen sollen zwei Mehrfamilienhäuser entstehen. Diese erscheinen dem Ortschaftsrat insgesamt zu massiv.Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Ortschaftsrat: Obereggenen lehnt Bau von zwei Mehrfamilienhäusern ab / Bebauung sei zu massiv

Der geplante Bau von zwei Mehrfamilienhäusern am südlichen Ortsrand bewegt die Gemüter in Obereggenen. Der Ortschaftsrat hat in seiner Sitzung am Montag aufgrund der Größe des Baukörpers eine Bauvoranfrage negativ beschieden, will aber eine Bebauung nicht grundsätzlich ausschließen und das Gespräch mit der Bauherrin suchen.

Von Alexander Anlicker

Schliengen-Obereggenen. Geplant ist der Abriss eines Schuppens und einer Garage und der Bau von zwei Mehrfamilienhäusern mit Flachdächern sowie einer Tiefgarage mit 20 Stellplätzen. Die Baukörper sind jeweils 19 Meter lang und 14,20 Meter breit. Die Traufhöhe beträgt 9,60 Meter, erläuterte Ortsvorsteher Marcus Siegwolf. Das Baugebiet liege im unbeplanten Innenbereich, ergänzte er. der Ortsversteher. Das betroffene Grundstück ist im Flächennutzungsplan als Bauland gewiesen, es gibt aber keinen Bebauungsplan. Die Bebauung muss sich daher nach Art und Maß an der umgebenden Bebauung orientieren. Darüber hinaus informierte Siegwolf die Ortschaftsräte darüber, dass die Ortsverwaltung Post von Kritikern sowie eine Liste mit 130 Unterschriften gegen das Bauvorhaben erhalten habe.

Im angrenzenden Bebauungsplan „In der Höfi“ aus den 1970er-Jahren seien zwei Vollgeschosse plus Dachgeschoss vorgesehen, sagte Siegwolf.

Das Problem hätten viele Gemeinden, die Wohnraum schaffen wollen, erklärte Ortschaftsrat Georg Pagès. Einerseits müsse man verdichtet bauen, andererseits liege das Bauvorhaben dicht an einem regionalen Grünzug. „Man sollte an einem regionalen Grünzug nicht so massiv bauen“, begründete er seine Ablehnung. Auch Alexander Barth befand die beiden geplanten Gebäude als zu massiv. Er betonte jedoch in Richtung Anwohner, dass es kein Recht auf Aussicht gebe. Gleichwohl lehnte er das Vorhaben in seiner jetzigen Form aufgrund der Größe ab.

Die Höhe der Bebauung entspreche dem angrenzenden Bebauungsplan „In der Höfi“, sagte Rolf Gabelmann. Dort seien eigentlich eine zweigeschossige Bebauung und ein Satteldach vorgesehen. Allerdings sei dort eine maximale Länge von elf Metern vorgechrieben. Die geplanten, jeweils 19 Meter langen Baukörper, seien zu wuchtig, begründete er seine Ablehnung. Auch die übrigen Ratsmitglieder lehnten das Vorhaben aufgrund der massiven Bauweise ab und schlugen vor, mit der Bauherrin das Gespräch zu suchen.

Auch die Angrenzer im Baugebiet „In der Höfi“ erhielten Gelegenheit zur Stellungnahme. Diese bemängelten unter anderem, dass sich das Vorhaben nicht in Art und Maß der Bebauung an den Bestand anpasse. Außerdem bezweifelten sie, dass das Grundstück im Innenbereich liege und verorteten es im Außenbereich. Wesentlicher Kritikpunkt war zudem die Zufahrt zur Tiefgarage über die Straße In der Höfi, die für die kleine Straße zu viel Verkehr mitbringe. Sorge bereitet den Angrenzern auch, dass an Sommerabenden der kühle Wind vom Blauen durch die massive Querbebauung ausbleiben könne.

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