Schliengen 159 Einsätze und zwei Großbrände

Volker Münch
Kommandowechsel: Stephan Kößler (links) übernahm den Chefposten bei der Gesamtfeuerwehr Schliengen von Marco Frey, der ausberuflichen Gründen sein Amt abgeben wollte. Foto: Volker Münch Foto:  

Die Gesamtfeuerwehr Schliengen hat einen neuen Kommandanten: Stephan Kößler löst Marco Frey an der Spitze ab. Frey stand zweieinhalb Jahre der Gesamtfeuerwehr vor, musste nun wegen seiner beruflichen Belastung sein Amt abgeben.

Es war zwar nur eine kurze Amtszeit, trotzdem kann sich die Leistungsbilanz in der Amtszeit Freys sehen lassen. Allein von Oktober 2021 bis heute absolvierten die Einsatzkräfte der Gesamtwehr 159 Einsätze. Für eine Feuerwehr in der Größe Schliengens eine stolze Zahl, wie später Kreisbrandmeister Uwe Häubner als auch Bürgermeister Christian Renkert feststellten. Beide bedankten sich für das große Engagement und die Einsatzbereitschaft, die zur Sicherheit der Menschen beitrage.

Einsätze

Unter den 159 Einsätzen waren 35 Brände, darunter auch die beiden Großbrände an einem Wohnhaus in Obereggenen und der spektakuläre Brand an der Winzergenossenschaft in Schliengen mit rund 200 Einsatzkräften, 45 Einsatzfahrzeugen und 1200 Einsatzstunden, die allein von den Feuerwehrleuten der Gesamtgemeinde in dem 30 Stunden dauernden Löscheinsatz erbracht worden seien, berichtete Marco Frey. Im Bereich der technischen Hilfe, etwa nach Unwetterereignissen und Verkehrsunfällen, zählte die Einsatzstatistik 104 Einsatzereignisse.

Erfreulich entwickelt haben sich die Mitgliederzahlen: Heute leisten 126 Wehrleute ihren Dienst in der Feuerwehr.

Wache im Eggenertal

Neben den Einsatzaufgaben gab es weitere Entwicklungen im Berichtszeitraum. So habe die Gemeinde immer wieder Finanzmittel in den Haushalt für die Feuerwehr eingestellt. „Wir sehen, die Gemeinde will in die Feuerwehr investieren und auf diese Weise den vorhandenen Investitionsstau langsam nach ihren Möglichkeiten abbauen“, unterstrich Frey. Entsprechend sei auch die persönliche Schutzausrüstung mit neuen Einsatzjacken und neuen Helmen als auch mit neuen Uniformen auf den aktuellen Stand gebracht worden, hieß es weiter. Ein weiterer Meilenstein entstehe zurzeit mit dem gemeinsamen Feuerwehrhaus für die Abteilungen Nieder- und Obereggenen. „Ein längst fälliger Schritt“, lobte der scheidende Kommandant die Gemeindeverantwortlichen.

Viel getan wurde im Bereich der Ausbildung, um die Einsatzkräfte auf heutige Einsatzszenarien professionell vorzubereiten. Verschiedene Spezialausbildungen etwa bei der Großtierrettung schlossen sich an. Darüber hinaus organisierte die Wehr laut Frey eine Typisierungsaktion.

Wahlen

Bei den Wahlen mussten sich die Feuerwehrleute nach zweieinhalb Jahren erneut für einen neuen Kommandanten entscheiden. Der Grund: Marco Frey hatte eine neue Arbeitsstelle angetreten, die alles abverlange. „Job und Feuerwehrführung geht einfach nicht mehr, wenn ich es ordentlich machen möchte“, bedauerte Marco Frey. Als Ausbilder auf Kreisebene, als Einsatzkraft und Unterstützer könne die Schliengener Feuerwehr aber weiterhin auf ihn bauen. Die überwältigende Mehrheit der Wahlberechtigten, das sind alle aktiven Feuerwehrleute, entschied sich für den bisherigen Stellvertreter Freys, Stephan Kößler von der Abteilung Mauchen als neuen Gesamtkommandanten. Erster Stellvertreter bleibt Matthias Müller, zum zweiten Stellvertreter wurde mit einem überwältigenden Stimmenanteil Alfred Barny gewählt.

Feuerwehrbedarfsplan

Kößler will an den von Frey eingeführten Arbeitsgruppen, die sich zum Beispiel mit der zukünftigen Ausrichtung der Feuerwehrausrüstung befasst, festhalten. Er verwies auch auf die Erarbeitung des neuen Feuerwehrbedarfsplans als Grundlage für die weitere Entwicklung des Feuerwehrwesens in der Gesamtgemeinde. Die Arbeit der Schliengener Feuerwehr lobte auch der Vizevorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Ingo Zachoransky.

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