Schliengen Armen Kindern Hoffnung schenken

Weiler Zeitung
Die Idee der internationalen Hilfsaktion ist, einen Schuhkarton liebevoll mit Dingen zu packen, die arme Kinder selten oder nie besitzen, wie zum Beispiel Schulsachen, Hygieneartikel, warme Kleidung, Spielsachen und Süßigkeiten. Für manches Kind ist diese kleine Schachtel das erste Geschenk, das es in seinem Leben bekommt. Fotos: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Hilfsaktion: „Weihnachten im Schuhkarton“ / „Pack-Party“ am Samstag in der Schliengener Sammelstelle

Von Claudia Bötsch

Seit 2002 ist die internationale Hilfsaktion „Weihnachten im Schuhkarton“ auch in Schliengen verankert. Damals gingen 90 Päckchen für notleidende Kinder auf die Reise. In diesem Jahr hoffen Gerdi Krüsselin und ihre Mitstreiter, die 1000er-Marke zu überschreiten. Dabei soll auch eine „Pack-Party“ helfen, die erstmals stattfindet und für Samstag, 11. November, geplant ist.

Schliengen. Die Aktion findet von 10 bis 18 Uhr im Heim von Gerdi Krüsselin an der Altingerstraße 52 statt. Dort ist die Schliengener Sammelstelle für „Weihnachten im Schuhkarton“ untergebracht, die inzwischen auch die Anlaufstelle für die Gemeinden Bad Bellingen, Kandern, Auggen und Neuenburg bildet.

Hier werden neben den fertig gepackten Päckchen auch einzelne Spenden entgegengenommen, die dann von den Ehrenamtlichen zu einem „Weihnachtskarton“ zusammengestellt werden. „Im Oktober und November herrscht bei uns Ausnahmezustand“, erzählt Krüsselin im Gespräch mit unserer Zeitung. Für einige Wochen wird ein großer Wohnraum des Hauses zur Packstation umfunktioniert. Bis 15. November läuft die Aktion – dann werden die Päckchen auf die Reise nach Osteuropa – Rumänien, Bulgarien und die Republik Moldau – geschickt.

Gemeinsam Päckchen packen

Die „Pack-Party“ ist ein neues, niedrigschwelliges Angebot und eine weitere Möglichkeit, sich an der guten Sache zu beteiligen. Es richtet sich an Leute, die bisher nicht dazugekommen sind, ein Päckchen zu packen, sich aber gerne engagieren wollen. „Für 25 Euro stellen wir alles zur Verfügung“, so Gerdi Krüsselin. Dabei entfallen 17 Euro auf das Material und acht Euro auf den Transport.

Die Idee der internationalen Hilfsaktion ist, einen Schuhkarton liebevoll mit Dingen zu packen, die arme Kinder selten oder nie besitzen, wie zum Beispiel Schulsachen, Hygieneartikel, warme Kleidung, Spielsachen und Süßigkeiten. Aufgrund strenger Einfuhrbestimmungen verschiedener Länder dürfen nur neue Waren importiert werden.

Not der Kinder ist groß

„Ich finde die Aktion einfach großartig, weil sie uns die Möglichkeit gibt, ganz konkret zu helfen“, sagt Gerdi Krüsselin. „Und mich berührt immer wieder aufs Neue, was so ein Schuhkarton bewegen kann.“

Die Not der Kinder, die mit einem solchen Päckchen bedacht werden, sei sehr groß. Teils leben sie ohne Strom oder fließendes Wasser. Darunter seien Kinder, die kein eigenes Bett haben. Kinder, die mit der ganzen Familie eine Zahnbürste teilen und ihre Schulhefte mit Bleistift beschreiben, damit sie sie am Ende ausradieren und wieder benutzen können. „Für diese Kinder bedeutet ein solches Päckchen viel mehr als nur ein Weihnachtsgeschenk“, sagt Gerdi Krüsselin. „Es bringt ihnen Hoffnung.“ Zudem vermittelt es eine Wertschätzung, die die Kinder sonst selten erleben. Für die Kinder sei auch besonders wichtig zu wissen: Da draußen denkt jemand an mich. Dazu kommt, dass vielfach bei der Ausgabe der Präsente besonders große Not von Familien erst bekannt werde, die durch internationale Hilfsorganisationen zumindest gemildert werden könne.

600 Kartons beklebt

Mittlerweile ist die Schliengener Hilfsaktion zu einem Ganzjahres-Projekt geworden, das von knapp 20 Helfern getragen wird. Seit einigen Jahren bieten die Frauen „für Eilige“ einen besonderen Service an: Sie bekleben Schuhkartons mit Geschenkpapier, so dass diese nur noch befüllt werden müssen. Damit wird schon im Frühjahr begonnen – in diesem Jahr lag die Zahl bei 600. Zudem veranstalten die Frauen Kuchenverkäufe, um Geld für Zusatzmaterial und Werbeflyer zu erwirtschaften. Finanziert wird damit aber auch ein Teil des Transports, denn längst nicht allen Päckchen liegen die sechs Euro bei, um die die Helfer pro Geschenkkarton bitten, um die Kosten für Transport, Porto und Zollgebühren decken zu können.

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