Schliengen Auch der Pfarrer hat seinen Kater dabei

Weiler Zeitung
Die Baumann-Schwestern vom Zieglhof haben Pony „Der kleine Muck“ und Hündin Dorle mitgebracht. Foto: Beatrice Ehrlich Foto: Weiler Zeitung

Kirche: Erster evangelischer Tiersegnungsgottesdienst in Schliengen

Schliengen (bea). Die Sonne scheint, aber es ist kalt, als vor dem evangelischen Gemeindezentrum in Schliengen Tierbesitzer und andere interessierte Gottesdienstbesucher zusammenkommen, um ihre Vierbeiner segnen zu lassen – so, wie es in der katholischen Kirche seit Langem Brauch ist.

Die Initiative zum Tiersegnungsgottesdienst war ausgegangen von Kirchendienerin Angelika Stotz, der unter anderem der Tierschutz sehr am Herzen liegt. Die Idee wurde von Pfarrer Gernot Schulze-Wegener gern aufgegriffen.

Von der Schildkröte bis zum Pony

Vorwiegend Hundebesitzer haben sich auf den Weg gemacht, um ihre Haustiere segnen zu lassen. Zahlreiche Rassen und Größen sind vertreten, vom Pudel bis zum ausgewachsenen deutschen Schäferhund. In der ersten Reihe haben Lynn (8) und ihre Freundinnen Magdalena und Selina Platz genommen mit Schildkröte Emma und zwei schwarzen Hasen in einer Katzenkiste. Auch der Pfarrer hat seinen Kater mitgebracht, auch wenn der sich erst mal gesträubt habe. Woher hätte er wissen sollen, dass es diesmal nicht zum Tierarzt ging?

Hübsch geschmückt mit einer bunten Girlande ist „Der kleine Muck“, das eineinhalb Jahre alte Shetland-Pony, begleitet von Susanne und Marianne Baumann und der Hündin „Dorle“, die gleich nebenan auf dem Ziegelhof zuhause sind.

Dass hier am Sonntagnachmittag Tiere im Mittelpunkt stehen, wird auch an der liebevollen Dekoration mit allerlei Tierfiguren deutlich, vom winzigen Vögelchen aus Ton bis zum Plüschtiger, der auf der Einfassungsmauer des Kirchenareals thront. Auch an Wasser und eine kleine Stärkung für die Hunde haben Stotz und ihre Familie bei der Vorbereitung des Gottesdienstes gedacht. Pfarrer Schulze-Wegener hat passend zum Thema das Lied „Laudato si“ ausgesucht, das auf den großen Tierfreund Franz von Assisi zurückgeht. Er begleitet die Gemeinde selbst an der Gitarre und am Piano.

In einer kurzen Ansprache erinnert er an die Abhängigkeit der Tiere von uns Menschen, die in Form von Tierquälerei, Wilderei und Artenschwund ihre schlimmsten Spuren hinterlässt.

Kollekte für den Tierschutz bestimmt

„Zum Glück gibt es Menschen, die Mitleid haben und sich für Tiere einsetzen“, schließt er seine Ausführungen, bevor er jedem einzelnen Tier persönlich den Segen Gottes zuspricht. Es versteht sich von selbst, dass die Kollekte an diesem Sonntag für den Tierschutz bestimmt ist, für das Tierheim in Scherzingen.

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