Von Claudia Bötsch Schliengen-Niedereggenen. Erledigt ist für Bürgermeister Werner Bundschuh das Thema Feriendorf auf dem Sägewerkareal in Niedereggenen. Das machte er in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend deutlich. Das Projekt werde erst wieder aktuell, wenn in ein paar Jahren der Flächennutzungsplan fortgeschrieben werde. „Vorher sehe ich keinen Bedarf, mit dem Thema irgendeine Sitzung zu belasten.“ Sämtliche Diskussionen, die im Zusammenhang mit dem Feriendorf geführt wurden, kämen erst dann wieder aufs Tapet. Mit dieser Stellungnahme wandte sich Bundschuh explizit an die Zuhörer der Ratssitzung, an der auch mehrere Vertreter der „Interessengemeinschaft lebenswertes Eggenertal“ (IGLE) teilnahmen – unter anderem deren Sprecher Rolf Schulte Oestrich. Hintergrund ist, dass die IGLE bezweifelt, dass die Pläne für eine Hotel- und Ferienwohnanlage auf dem Sägewerkareal tatsächlich vom Tisch sind – ungeachtet der deutlichen Absage durch die Behörden. Befeuert hat dies vor allem ein Treffen Anfang Oktober, an dem neben dem potenziellen Feriendorf-Investor Kurt Sarstrup, Familie Vetter als Besitzer des Sägewerkareals und Vertretern der Niedereggener und Obereggener Ortschaftsräte auch IGLE-Mitglieder teilgenommen haben. Dabei habe Familie Vetter nach Informationen unserer Zeitung deutlich gemacht, dass sie weiter am Projekt Feriendorf festhalte und keinen Alternativplan habe. Investor Sarstrup habe sich bei dem Treffen verwundert darüber gezeigt, wie sich die Diskussion um das Vorhaben entwickelt habe. Über einen Zeitraum von zwei Jahren hätten Gespräche mit der Gemeinde über das Projekt stattgefunden, dabei sei es auch um die planerischen Rahmenbedingungen gegangen. Fakt ist indes, dass den umstrittenen Plänen für das 50-Millionen-Projekt – ein Ferienresort für über 50-Jährige mit 100 Ferienhäusern und einem Hotel mit 50 Apartments und Wellnessbereich – von Behördenseite eine klare Absage erteilt wurde. „Dass eine wie in der Öffentlichkeit diskutierte Ferienwohnanlage nicht genehmigungsfähig ist“, war bekanntlich Ergebnis eines Behördengesprächs Anfang Juni, an dem Regierungspräsidium Freiburg, Regionalverband Hochrhein-Bodensee, Landratsamt Lörrach und Gemeinde Schliengen teilgenommen hatten. Denn große Teile des Sägewerk-Areals liegen in einem Grünzug des Regionalplans der Region Hochrhein-Bodensee. Dieser könne nur mit einer Änderung des Regionalplans aufgehoben werden, hieß es damals in der Pressemitteilung aus dem Schliengener Rathaus. Eine entsprechende Regionalplanänderung habe indes wenig Chancen. Dabei wurde auch festgehalten, dass das Feriendorf mit den Zielsetzungen der Wohnentwicklung der Gemeinde Schliengen nach Auffassung des Regierungspräsidiums nicht vereinbar sei, und es dem rechtsgültigen Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Schliengen-Bad Bellingen widerspreche.