Gemeinderat: Lärmaktionsplan muss nicht fortgeschrieben werden / Situation hat sich verbessert
Der Lärmaktionsplan 2014 der Gemeinde Schliengen muss nicht überarbeitet werden. Das hat dessen Überprüfung ergeben. Die Lärmbelastung im Kernort, vornehmlich im nördlichen Abschnitt der B 3 bis zur Altinger Straße, verringerte sich eher.
Von Jasmin Soltani
Schliengen. Immer noch fahren jährlich 3,5 Millionen Fahrzeuge zwischen der Nordgrenze der Gemeinde bis zur Ortsmitte über die B 3. An dieser Situation hat sich gegenüber 2012, als für den Lärmaktionsplan (LAP) die nach der EU-Richtlinie relevanten Lärmquellen im Rahmen einer Kartierung erhoben und ausgewertet wurden, nichts geändert, teilte Axel Jud vom Ingenieurbüro für Umweltakustik in der Sitzung mit. Das Büro war mit der turnusmäßigen Überprüfung des LAP beauftragt worden, die alle fünf Jahre stattzufinden hat. Die Bahnstrecke wurde ausgelassen, sie fällt in die Zuständigkeit des Eisenbahnbundesamts.
Gesetzlich geändert hat sich die Bewertung von Lärmauswirkungen, weshalb die Auslösewerte für die Lärmsanierung an Straßen um drei Dezibel (dB(A)) gesenkt wurden. Auch in Schliengen gibt es noch Bereiche mit 65/55 dB (A). Allerdings zeigte eine Kartierung von 2017, dass sich die Zahl der durch Verkehrslärm Belasteten gegenüber 2012 reduziert hat, und das in fast allen Pegelbereichen und in allen Tageszeiten. So gebe es keine betroffenen Personen mehr im Bereich eines Lärmpegels von über 70 dB (A). Im Ganztagsbereich zwischen 55 und 60 dB (A) ist die Zahl der Betroffenen um sieben zurückgegangen. Insgesamt gab es 2017 gegenüber 2012 über den gesamten Tag gesehen zwölf Personen weniger und im Nachtzeitraum drei. Die Anzahl der vom Lärm betroffenen Wohnungen ist von 34 auf 29 zurückgegangen, die Fläche um 0,1 auf 0,6 Quadratkilometer.
Keine Maßnahmen
Maßnahmen wurden beim Lärmaktionsplan 2014 nicht beschlossen. Die Möglichkeit einer Tempobegrenzung auf der Bundesstraße scheitert an den gesetzlichen Vorgaben. Die Verlagerung des LKW-Verkehrs ginge nur zulasten anderer Gemeinden. Beides wurde seinerzeit verworfen, gilt aber weiterhin als mögliche Option, erläuterte Jud. Ebenfalls denkbar sei eine Sanierung des Fahrbahnbelags, was aber mit hohen Kosten verbunden wäre.
Ohnehin sei heuer von einer gegenüber 2017 weiter verbesserten Situation auszugehen, fand er. Denn mittlerweile wurde die Kreuzung B 3/L 134 Eisenbahnstraße/Mauchener Gasse durch einen Kreisverkehr ersetzt, was die Lärmbelastung weiter senken dürfte, sorgt der Kreisverkehr doch für besseren Verkehrsfluss und geringere Grundgeschwindigkeit.
Eine Fortschreibung des LAP sei deshalb vorerst nicht notwendig. Gleichwohl hat der Gemeinderat beschlossen, die Untersuchung offen zu legen, damit Private und Träger öffentlicher Belange ihre Vorschläge einbringen können, die dann abschließend erörtert werden.
