Schliengen Das Dorf Liel im Wandel der Zeit

Weiler Zeitung
Die Lieler Dorfkirche im Winterkleid Foto: Günter Meyer Foto: Weiler Zeitung

Diaabend: Günter Meyer lädt für Sonntag in die Schlossgartenhalle ein / Fotos von einst und heute

Von Claudia Bötsch

Schliengen-Liel. Zu einem „Spaziergang durch Liel“ lädt Günter Meyer für Sonntag, 24. November, ab 18 Uhr in die Schlossgartenhalle ein. Dann findet die bereits achte Auflage seiner beliebten Dorfabende statt. Gezeigt werden alte und neue Bilder aus Liel, „Heiteres und Besinnliches“, kündigt Meyer an.

Bunte Mischung

Auf die Besucher wartet wieder „eine bunte Mischung“, so der 79-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Zu sehen gibt es Dorfansichten und Gebäude, Naturaufnahmen und vor allem die Menschen, die den Ort mit Leben füllen. Zum Beispiel zeigt er Fotos von Festen oder aus dem Vereinsleben. Auf den Wiedererkennungseffekt, den insbesondere Personenbilder hervorrufen, freut er sich jetzt schon. Da regelmäßig bis zu 200 Personen zum Dorfabend kommen, kann man sich gemeinsam amüsieren.

Meyer zeigt das Dorf im Wandel der Zeit. Auf einer der Fotografien ist beispielsweise das Lieler Schloss um zirka 1920 abgebildet, damals war der Kurgarten noch in Betrieb. Er blickt auch zurück auf die Zeit, als es in Liel einmal alles gab, was man zum täglichen Leben brauchte: Bäcker, Lädelchen, Schuster, Metzger, Post, Winzer, ja sogar eine Tankstelle, als die ersten Lieler begannen, Autos zu kaufen. Erinnert wird auch an Vereine wie den Lieler Gesangverein, der sich inzwischen aufgelöst hat. „Die Zeit geht weiter, man kann sie nicht aufhalten. Es ist aber schön, hin und wieder zurückzuschauen“, beschreibt er den Reiz der nostalgischen Diaabende.

Tausende Fotos

Für seine Dorfabende kann der Hobbychronist aus einem reichen Fundus schöpfen. Er selbst fotografiert seit 65 Jahren. Zum anderen haben ihm im Laufe der Jahre immer mehr ältere Bürger ihre Fotos zur Vervielfältigung überlassen oder die Bilder sogar geschenkt. Ende der 1960er- Jahre ist er einmal durchs Dorf gezogen und hat praktisch jedes Haus und jede Gasse fotografiert, und ist dabei, im Gespräch mit den Bürgern, auch auf so manchen fotografischen Schatz in den Fotoalben der Lieler Familien gestoßen. Sein Archiv zählt inzwischen rund 18 000 Dias, dazu kommen tausende Fotos. Und bis heute ist Meyer, der im Frühjahr seinen 80. Geburtstag feiert, ein- bis zweimal wöchentlich auf „Fotopirsch“. Vor kurzem habe er zum Beispiel bei den „FreCh“-Frauen“ der katholischen Kirche vorbeigeschaut, „weil ich einmal zeigen wollte, wer alles dahinter steckt“. Fasziniert ist Meyer vor allem von der Natur, sein Lieblingsmotiv sind die Reben im Laufe der Jahreszeiten.

Dorfgemeinschaft

Der Diaabend bietet auch Gelegenheit, die Dorfgemeinschaft zu pflegen. „Viele freuen sich, dass mal wieder etwas los ist in der Halle und dass man zusammenkommt“, weiß Meyer. „Schließlich gibt es in Liel auch schon seit geraumer Zeit kein Gasthaus mehr, wo man sich mal zu einem Bier und einem kleinen Essen zusammenfinden kann“, bedauert der 79-Jährige.

Für Speis und Trank ist am Dorfabend ebenso gesorgt, es gibt Schäufele und Kartoffelsalat. Die Bewirtung übernimmt der „Verein zur Förderung der Lieler Dorfkirche Sankt Vinzenz“.

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