Schliengen Die Ortsdurchfahrt neu gestalten

Weiler Zeitung

Dorfrundgang: Lieler Ortsvorsteher Ottmar Sprich will Bürger bei der Verschönerung des Orts einbinden

Kein Gasthaus und keine Einkaufsmöglichkeit mehr im Ort, ein Schilderwald entlang der Hauptstraße und ein zugewachsener Brunnen an der einsturzgefährdeten Mauer zum Schloss: die Liste der Themen, die der Lieler Ortsvorsteher Ottmar („Henry“) Sprich zusammen mit Ortschaftsrat und Einwohnern anpacken will ist lang.

Von Alexander Anlicker

Schliengen-Liel. Bei einem Spaziergang durch den Ort erklärt der Ortsvorsteher wo der Schuh drückt. „Wir wollen das Dorf schöner und interessanter machen“, erläutert Sprich die Zielsetzung des Ortschaftsrats. Unter anderem gehe es darum, die Ortsdurchfahrt neu zu gestalten, sagt er.

Allerdings habe die Corona-Pandemie seine und die Bemühungen des Ortschaftsrats bisher ausgebremst, erklärt der Ortsvorsteher mit Blick auf einen „Bürgerabend“, bei dem die Einwohner des Ortsteils ihre Ideen einbringen können. Er hofft, diesen „Bürgerabend“ möglichst im Herbst oder Winter veranstalten zu können. Hoffnungen setzt er auch auf die Bewerbung von Schliengen als Schwerpunktgemeinde im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR), wo der Ortsteil als erster profitieren soll. Immerhin habe es seit 1992 keine großen Investitionen der Gemeinde mehr im zweitgrößten Teilort gegeben.

Landesstraße L 134

Handlungsbedarf sieht Sprich bei der Hauptstraße (L 134,) die als viel frequentierte Ortsdurchfahrt auch so etwas wie die Visitenkarte des Dorfs ist.

Er werde immer wieder von den Bürgern auf die verwirrende Beschilderung, was Tempo 30 angeht, angesprochen. Als Beispiel nennt er die Einfahrt von der Turmackerstraße auf die Hauptstraße. Die Tempo-30-Zone endet hier. Wer geradeaus in Richtung Riedlingen fährt, wird gleich mit einem Schild auf die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde hingewiesen. War nach rechts abbiegt, könnte davon ausgehen, dass er mit 50 Stundenkilometer fahren darf, allerdings gilt hier immer noch das Geschwindigkeitslimit von 30 Stundenkilometern. Das nächste 30er-Schild kommt jedoch erst später kurz vor der Mauer beim Lieler Schloss.

Schlossmauer und Brunnen

Die Geschwindigkeitsbegrenzung entlang der Mauer sei nur aufgestellt worden, weil die Mauer zwischen Landesstraße und Schlossgarten einsturzgefährdet ist, erläutert Sprich. Mauer und die zugewucherte Böschung seien im Besitz des Landes, ergänzt er. Die Sanierung der Mauer soll im nächsten Jahr von April bis August erfolgen, hat er beim Regierungspräsidium in Erfahrung gebracht. Danach will er gemeinsam mit seinem Ortschaftsratskollegen Bodo Zimmermann den Brunnen wieder auf Vordermann bringen.

Nahversorgung

Aufgeschlossen zeigt sich Sprich für die Ideen aus dem gemeindlichen Entwicklungskonzept für die Bewerbung als ELR-Schwerpunktgemeinde. Die Planer hätten unter anderem einen „Automatenladen“ in den Räumen der ehemaligen Bäckerei Hasler angeregt. Kundig machen will sich der Ortsvorsteher auch bei der Dorfladen-Genossenschaft im Müllheimer Ortsteil Britzingen.

Gemeinsam mit Bürgermeister Christian Renkert sei er auch im Gespräch mit der Besitzerin des Gasthauses „Krone“, sagt der Ortsvorsteher und zeigt sich zuversichtlich, dass dort – eventuell auch mit Förderung aus dem ELR-Programm – bald wieder Leben einkehrt.

Dorfzentrum

Entwicklungspotenzial sieht Sprich auch im Bereich zwischen Festhalle, Schule, Kindergarten und Kirche. Von der großen Grünfläche im Bereich des früheren Wasserschlosses kann sich der Ortsvorsteher vorstellen, ein Teilstück für den Kindergarten abzuzwacken, um die Außenanlage für die Kinder zu vergrößern.

Auch im Bereich zur Kirche hin kann er sich vielfältige Nutzungen vorstellen, etwa neben dem Spielplatz auch eine Boulebahn für die älteren Mitbürger anzulegen. Auch ein Café-Pavillon sei denkbar.

„Volksbad“

Zu den Ideen des Ortschaftsrats zählt auch das ehemalige „Volksbad“ am Hohlebach wieder sichtbar zu machen. Die beiden Betonpfeiler, zwischen denen mit Holzbrettern der Bach aufgestaut war, sollen freigelegt und herausgeputzt werden. Gleichzeitig soll eine Infotafel auf das einstige Schwimmbad hinweisen.

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