Schliengen „Die Sauen kennen keine Reviergrenzen“

Reinhard Cremer
Die Jagdhornbläser erwiesen den erlegten Tieren die letzte Ehre. Foto: zVg/Rose

Die Blauenjagd eröffnete am Samstag den Reigen der noch bis zum Jahresende stattfindenden großen Bewegungsjagden. 20 Wildschweine und 40 Rehe wurden erlegt.

In diesem Jahr beteiligten sich an der vom Forstbezirk Hochrhein, zu dem die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Lörrach gehören, durchgeführten Jagd die Reviere Vorderer Blauen (Obereggenen), Hinterer Blauen (Marzell) und Hörnle (Müllheim-Feldberg) des Forstbezirks sowie die verpachteten Gemeindejagdreviere Badenweiler, Eichwald (Müllheim), Lipburg, Obereggenen und Vogelbach. Vornehmlich bejagt werden sollte das Schwarzwild, aber auch Reh- und Gamswild sowie Füchse durften zur Strecke gelegt werden.

Bei dieser Form der Jagd bringt eine Treiberwehr das Wild geräuschvoll auf die Läufe, während die Jäger und Jägerinnen auf den ihnen vom jeweiligen Jagdherrn zugewiesenen Ständen das Wild erwarten.

Ziel der Jagd ist es zum einen, den Bestand an Wildschweinen in einem ökologisch möglichst tragbaren Rahmen zu halten, und zum anderen dem Eindringen der in Osteuropa grassierenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Die durch Wildschweine angerichteten jährlichen Schäden können locker in manchen Revieren eine fünfstellige Eurosumme erreichen.

Die Regulierung der Schwarzwildbestände auf ein erträgliches Niveau könne nur großflächig und revierübergreifend erfolgen, sagte Georg Löffler, Leiter des Forstbezirks, im Gespräch mit unserer Zeitung: „Die Sauen kennen keine Reviergrenzen.“ Wenn nur einzeln in den Revieren gejagt werde, könne der einzelne Revierpächter nicht so viel erreichen. Bei der Jagd wurden von weit mehr als 100 Jägern wechselnden Wetterverhältnissen insgesamt 20 Sauen erlegt.

Allein sieben konnte Kreisjägermeister Alexander Rose beim Streckelegen unterhalb von Schloss Bürgeln vermelden, davon ein noch recht junger Keiler mit einem Gewicht von 88 Kilo. Hinzu kamen 13 Rehe und drei Füchse. In allen Revieren zusammen wurden zusätzlich zu den Sauen noch 40 Rehe, eine Gams und fünf Füchse erlegt.

Gemeinsam waren Löffler und Rose der Meinung, dass das noch zahlreich an den Bäumen hängende Laub die Sichtverhältnisse und damit auch das Jagdergebnis beeinflusst hätten.

Auch die Jagd auf Rehwild habe ihren Sinn, erklärte Löffler gegenüber unserer Zeitung. Rehe haben eine recht ausgewählte Speisekarte und bedienen sich gerne an zarten Trieben junger Bäume.

Dem erlegten Wild wurde mit speziellen Jagdsignalen die letzte Ehre erwiesen. Wurde bis vor wenigen Jahren noch alles erlegte Wild zur Strecke gelegt, geschieht dies aus hygienischen Gründen nur noch mit einzelnen Exemplaren der jeweiligen Wildart. Alles andere wird noch vor Ort versorgt und möglichst schnell in Kühlkammern verbracht.

Anschließend wartete das Schüsseltreiben, ein gemeinsames Essen, auf Jäger, Treiber und Hundeführer. Dieses fand heuer im Revier Obereggenen in der „Waldwirtschaft“ statt. Die Jagdgesellschaften aus den ForstBW-Revieren trafen sich wie gewohnt im Restaurant „Engel“ in Sitzenkirch.

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading