Ihre Ausdauer und Beharrlichkeit wurde belohnt, denn es zeigte sich ein deutlich sichtbarer Unterschied bei den Wellenlängen in der Fluoreszenzanalyse: zinkbelastetes Chlorophyll weist eine Verschiebung des jeweiligen Maximums auf. Diese Spektralverschiebung wird in der Fluoreszenzphysik auch als „Stokes-shift“ beschrieben. Die Schüler entdeckten diesen wiederkehrend in ihren Messdiagrammen, anfangs ohne seine nähere Herkunft zu kennen.
Etliche Fachgespräche mit dem Fluoreszenzexperten Dr. Oliver Lischtschenko aus Stuttgart bestätigten den Schülern, dass sie auf einer bedeutenden und „heißen“ Spur in ihrer Forschung gestoßen waren. Ihre beobachteten Effekte ließen sich als Muster durchgängig wiederfinden und reproduzieren. In mehreren Blindproben, in denen ihr betreuender Lehrer Georg Kirsch die Proben zuvor codierte, konnten die Schüler belastete von unbelasteter Kresse eindeutig bestimmen, obwohl rein äußerlich keine Unterschiede sichtbar waren.
Die Schüler konnten damit starke Indizien herausarbeiten, die den Schluss zulassen, dass Zink über Bodenwurzeln und Wasserleitungssystem der Indikatorpflanze direkt in das Blattgrün aufgenommen und einlagert werden kann, heißt es weiter. Nachdem sich die Schüler das Nachweisverfahren sicher erarbeitet hatten, untersuchten sie insgesamt zehn Bodenproben von Raststätten an der A 5 zwischen Bad Bellingen und Bad Krozingen. Beim Abgleich mit ihren Laborwerten deuteten diese Ergebnisse darauf hin, dass die Erdproben erhöhte Zinkkonzentrationen besitzen, was durch den starken Reifenabrieb entlang der Autobahn erklärbar ist.