Schliengen Ein Gefolgsmann von Karl dem Großen

Alexander Anlicker
Petra Maier und Gerd Schaupp mit einer Kopie des Lorscher Kodex. Foto: Alexander Anlicker

Mit einer Jubiläumsfeier in der Blauenhalle in Obereggenen wird die urkundliche Ersterwähnung des Eggenertals vor 1250 Jahren gefeiert. Petra Maier und Gerd Schaupp bieten spannende Einblicke in die Geschichte.

Bei einem Pressegespräch im Schliengener Rathaus wurde das Programm des Jubiläumsabends und dessen Hauptakteure vorgestellt. Petra Maier und Gerd Schaupp spielen „eine wichtige Rolle“ bei der Feier des Dorfjubiläums am Samstag, 23. September, ab 19.30 Uhr in der Blauenhalle in Obereggenen, betonte Schliengens Bürgermeister Christian Renkert.

Den musikalischen Auftakt des Jubiläumsabends bestreitet nach der Begrüßung durch den Bürgermeister der Musikverein Eggenertal.

Festvortrag zur Geschichte von Eckenheim

In einem Festvortrag wird die Gemeindearchivarin und Historikerin Petra Maier die Hintergründe der Schenkung mit Besitzungen in „Eckenheim“ an das Kloster Lorsch erläutern. Sie gab beim Pressegespräch einen kurzen Einblick in die Geschichte des Eggenertals.

Die eigentliche Schenkungsurkunde aus dem Jahr 773 ist nicht mehr vorhanden. Allerdings existiert eine Abschrift beziehungsweise eine Zusammenstellung der Besitztümer des Klosters Lorsch die 400 Jahre später geschrieben wurde. Maier befasste sich unter anderem mit der Frage: „Wie kamen wir zum Kloster Lorsch?“

Die Rupertiner waren ein fränkisches Adelsgeschlecht und Gefolgsleute Karls des Großen. Cancor, seit 758 Graf im Breisgau und Mitgründer des Klosters Lorsch im Jahr 764, war der Sohn Ruperts I und somit auch ein Rupertiner. Über Cancor kamen die Besitzungen im Breisgau an Rupert, der die Besitzungen in „Eckenheim“ sowie „Brizzincheim“ (Britzingen) dem Kloster Lorsch vermacht hat, erklärt Maier. Vetterleswirtschaft habe es auch damals schon gegeben, ergänzt Gerd Schaupp. Er wird bei der Jubiläumsfeier in die Rolle eines mittelalterlichen Zeitzeugen schlüpfen um zu zeigen, wie es sich damals zugetragen haben könnte. Auch mit der Vorgeschichte wird sich Maier in ihrem Vortrag befassen. Sie verweist auf die Arbeit des früheren Obereggener Pfarrers Hans Trenkle, der in seiner Chronik die Gründung Eckenheims auf das dritte Jahrhundert schätzte. Die erste Besiedlung reiche in die Jungsteinzeit zurück, erklärte Maier mit Blick auf archäologische Ausgrabungen am Hagschutz. Auch die abgegangenen Burgen „Grüneck“ und „Am brennten Buck“ werden Thema sein.

Die vergangenen 100 Jahre und die Markgräfler Tracht

Der dritte Teil des Abends werde sich mit der Entwicklung der vergangenen 100 Jahre befassen, erklärte Schaupp. Beate Gabelmann wird das Gedicht „Blick vom Hagschutz“ von Lina Kromer vortragen. Fred Wehrle, Vorsitzender des Trachtenvereins Kandern, wird mit den Schliengener Landfrauen die Markgräfler Trachten vorstellen.

Zum Abschluss spielt noch einmal der Musikverein Eggenertal. Die Feuerwehr Obereggenen und die Eggener Kelten bewirten.

1250-Jahr-Feier von Nieder- und Obereggenen

Samstag, 23. September:
ab 19.30 Uhr Jubiläumsfeier in der Blauenhalle in Obereggenen mit Festvortrag (Einlass ab 19 Uhr)

Samstag, 21. Oktober:
Dörferabend im Weihergärtle in Niedereggenen mit Bildern und Geschichten aus dem Eggenertal

Sonntag, 12. November:
Aktionstag auf Schloss Bürgeln unter dem Motto „Bürgeln – wie Sie es noch nicht kennen“

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