Bürgerbeteiligung
Sollte er Bürgermeister von Schliengen werden, würde Weichel zudem auf sogenannte Bürger- und Kompetenzteams setzen, die bei verschiedenen Projekten zum Einsatz kommen könnten. Dabei verwies der Bewerber zum Beispiel auf die Themen Feuerwehrhaus Obereggenen, Tourismus oder Busverkehr. Auf dieser Basis könnten Beschlussvorschläge für den Gemeinderat erarbeitet werden, „die aus der Mitte kommen“.
Finanzen
In Schliengen sei in den vergangenen Jahren vieles richtig gelaufen, die Gemeinde stehe in vielen Bereichen glänzend da, hielt Weichel fest. Dies sei aber kein Grund für Stillstand: „Jetzt, wo es uns gut geht, müssen wir etwas machen, um auch für die Zukunft gewappnet zu sein.“ Allerdings werde der finanzielle Spielraum der Gemeinde künftig enger werden angesichts rückläufiger Steuereinnahmen, gab er zu bedenken. Für 2020 sei zunächst mit rund 700 000 Euro weniger an Steuereinnahmen zu rechnen. Gleichzeitig stünden neben den bereits angestoßenen noch weitere Projekte an, die bezahlt werden müssen, so Weichel, der auf die Optimierung des Nahverkehrs und bezahlbaren Wohnraum verwies. Umso wichtiger sei ein kluges Management der Finanzen, um weiterhin schuldenfrei zu bleiben.
Essenziell sei auch, die entsprechenden Fördertöpfe anzuzapfen. „Ein Bürgermeister muss den Leuten in Stuttgart auch mal auf die Füße stehen, ganz nach dem Motto: Der Vogel, der den Schnabel am weitesten aufsperrt, kriegt auch den Wurm.“ Wie das geht, habe der langjährige Bürgermeister Werner Bundschuh in der Vergangenheit gezeigt.
Bürgerfragen
Grünen-Gemeinderat Georg Hoffmann wollte von Weichel wissen, wie er zu den Themen Natur und Klimaschutz steht. Hier ließe sich schon im Kleinen einiges erreichen, entgegnete der Kandidat. So könnte beispielsweise als Rufbus der Gemeinde ein Elektrofahrzeug angeschafft werden. Weichel machte in diesem Zusammenhang zudem deutlich, dass er kein Freund von Windrädern sei – abgesehen von Offshore-Windparks im Norden, die auch den entsprechenden Nutzen brächten. Hier in der Gegend sei hingegen die Photovoltaik als alternative Energiequelle viel sinnvoller. Klimaschutz müsse „mit Augenmaß“ erfolgen, schließlich sei die Natur das Kapital dieser Gegend, betonte er.
Eine Bürgerin sprach zudem eine Verschönerung des Bahnhofsareals an, moniert wurde vor allem auch die fehlende Barrierefreiheit zu den Bahnsteigen. Schon seit Jahren pocht die Verwaltung bei der Bahn auf einen barrierefreien Zugang – bisher ohne Erfolg. Hier helfe nur eines: „Hartnäckig bleiben“, so Weichel, „und mit den zuständigen Leuten sprechen“.
Ein weiterer Bürger bemängelte, dass der Fremdenverkehr in der Gemeinde Schliengen in den vergangenen Jahren ein wenig zum Stiefkind verkommen sei. Hier gab Weichel zu, sich bisher noch nicht ausreichend mit der Materie auseinandergesetzt zu haben, um eine kompetente Antwort geben zu können. Die Tourismusförderung sei aber sicher ein Thema, bei dem auch die Ideen und Kompetenzen der Bürger gefragt seien.