Schliengen „Es ist nicht alles wie vorher“

Alexander Anlicker
Ab dem Wochenende 16./17. Mai finden wieder Gottesdienste in der Kirche St. Leodegar statt. Allerdings sind laut Abstandsregelungen nur etwa 45 Gläubige zugelassen. Foto: Claudia Bötsch

Coronavirus: Kirchen wollen am 16./17. Mai wieder mit öffentlichen Gottesdiensten anfangen

Schliengen - „Ich bin froh, dass wir ab dem Wochenende 16./17. Mai wieder mit öffentlichen Gottesdiensten anfangen“, sagt Pfarrer Olaf Winter von der katholischen Seelsorgeeinheit Schliengen. Genaue Uhrzeiten und Besucherbeschränkungen werden bis dahin auf der Internetseite der Seelsorgeeinheit sowie im Mitteilungsblatt veröffentlicht. Auch die evangelische Kirchengemeinde wird an diesem Termin wieder ihre Gottesdienste aufnehmen.

Zwar seien Gottesdienste bereits seit 4. Mai wieder möglich, aber es brauche eine gewisse Vorlaufzeit. Daher hätten sich die Pfarrer im Dekanat Breisach-Neuenburg, zu dem die Seelsorgeeinheit Schliengen gehört, auf den 16. Mai als frühesten Gottesdiensttermin geeinigt. Dies sei auch mit den Pfarrern der evangelischen Gemeinden so abgesprochen, ergänzt Winter.

„Wir brauchen die Zeit um die Hygienemaßnahmen umzusetzen sowie Mund-Nase-Masken und Desinfektionsmittel zu beschaffen“, erklärt er. Zudem seien die Maßnahmen und Hygienekonzepte auch mit der Gemeinde abzustimmen. Verlangt wird ein solches Konzept für jede Kirche, in der Gottesdienste gefeiert werden sollen.

Musikalische Begleitung, aber kein Gesang

Die Gottesdienstbesucher werden vor der Kirche von Ordnern empfangen, müssten die Hände desinfizieren und würden dann auf festgelegten Wegen zu den markierten Sitzplätze geleitet, so dass ein Mindestabstand von zwei Metern nach allen Seiten eingehalten wird. Eine Mund-Nase-Bedeckung werde zwar empfohlen, sei aber keine Pflicht, sagt der Geistiliche. Auf das Singen werde wegen der möglichen Aerosolbildung verzichtet, allerdings gebe es musikalische Begleitung durch die Orgel oder Solisten, ergänzt er.

Etwas komplizierter ist hingegen das Thema Kommunion. Er werde die Gläubigen Bank für Bank nach vorne zur Kommunion bitten, sagt Pfarrer Winter. Um den nötigen Abstand zu wahren, werde er die Hostie über einen geschmückten Bistrotisch reichen und dafür eine kleine Zange, ähnlich einer Zange für Würfelzucker, benutzen. „Ich bin kein Freund von Gummihandschuhen“, betont er.

Wie viele Leute dürfen in die Kirche?

Wie viele Gläubige den Gottesdienst besuchen können, hängt von der Größe der Kirche ab. Für die St. Leodegar-Kirche in Schliengen haber habe er das nachgemessen, erklärt der Pfarrer. Bei einem Mindestabstand von zwei Metern können 45 Besucher am Gottesdienst teilnehmen. Dies bedeute aber, dass man unter Umständen auch Leute zurückweisen müsse, was eine Herausforderung sei. Man müsste dann überlegen, ob man nicht einen zweiten Gottesdienst am Abend anbiete.

Das kann für die kleineren Ortsteilkirchen aber auch bedeuten, dass es zunächst keinen Gottesdienst gibt. In den nächsten Tagen werde dies auch mit den Verantwortlichen vor Ort besprochen, beispielsweise brauche es ja vor jeder Kirche auch die Ordner, erklärt Winter.

An diesem Wochenende werde er alleine den Gottesdienst in der geschlossenen Kirche feiern. Für die Gottesdienste ab 16./17. Mai bittet er die Gläubigen, sich vorher auf der Homepage der Seelsorgeeinheit sowie im Mitteilungsblatt zu informieren. „Die Gottesdienste haben andere Zeiten und Formen, es ist nicht alles wie vorher“, unterstreicht er.

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