Die Freundschaft endete auch nicht, als Wazlaus wieder zurück nach Polen durfte. Auf seiner Heimreise zu Frau und Sohn ging er zunächst einmal in ein polnisches Kriegsgefangenenlager, um dort für seinen ehemaligen Niedereggener „Chef“ entlastend auszusagen und damit die sofortige Freistellung erreichte. Jedoch hieß dies nicht, dass der Familienvater früher in sein Heimattal zurückkehren durfte, sondern dass er nicht mehr im gefährlichen Bergwerksbetrieb bei härtester Knochenarbeit tätig sein musste. Er wurde stattdessen in die Mitgefangenenverpflegung versetzt. Erst im Mai 1950 durfte der Niedereggener nach siebenjähriger Abwesenheit wieder zu seiner Familie und in seine Heimat zurückkehren.
Stetiger Briefwechsel
Ab dem Kriegsende bis zum Tod des Familienvaters blieb jedoch die deutsch-polnische Freundschaft ein fester Familien-Bestandteil. So besuchten sich Wazlaus und die Bauernfamilie gegenseitig oder es werden Pakete und Briefe ausgetauscht.
Aber die Verbindung nach Polen erlosch auch nicht, nachdem der Familienvater verstorben war. Die nächste Generation übernahm den weiteren Briefverkehr per Schreibmaschine und führte dies bis zum Tod von Wazlaus fort.