Schliengen Gewerbegebiet auf den Weg gebracht

Alexander Anlicker
Zwischen Umgehungsstraße und Bahngleisen soll ein Gewerbegebiet entstehen. Der Gemeinderat brachte die Planung für den ersten rund 3,6 Hektar großen Abschnitt auf den Weg. Foto: Alexander Anlicker

Der Schliengener Gemeinderat beschließt die Aufstellung des Bebauungsplans „Neumattäcker“. Ziel ist die Schaffung von Erweiterungsflächen für die Firma Mayka und die Ansiedlung der Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises.

Einstimmig billigte das Gremium die Aufstellung des Bebauungsplans und die Durchführung der frühzeitigen Bürgerbeteiligung. Das rund 3,6 Hektar große Plangebiet liegt nördlich des Hohlebachs zwischen Ortsumfahrung und Bahngleisen. Konkreter Anlass für die Ausweisung eines neuen Gewerbegebiets sind die Nachfragen von örtlichen Betrieben nach Erweiterungsflächen. Darunter ist auch die direkt gegenüber der Umfahrung liegende Firma Mayka.

Stadtplaner Jürgen Schill vom Büro FSP aus Freiburg stellte den Ratsmitgliedern den Planentwurf vor. Nicht zugelassen werden sollen Einzelhandel, Tankstellen, Sportstätten und Vergnügungsstätten, erläuterte der Planer. Großzügige Baufenster ermöglichen auch bis zu 50 Meter lange Baukörper. Im Entwurf sind eine Traufhöhe von zehn Metern und eine Gesamthöhe von 14 Metern vorgesehen, was laut Schill der umliegenden Bebauung entspricht. Auf Anregung von Gemeinderat Bodo Zimmermann (CDU) wird dies auf zwölf Meter (Traufhöhe) beziehungsweise 16 Metern (Gesamthöhe) um beispielsweise auch ein Hochregallager zu ermöglichen. Vorgesehen sind auch zwei Grünflächen am Süd- und Nordrand. Grünplaner Christoph Schmidt vom Büro „proECO“ aus Wehr begründete den fünf Meter breiten Grünstreifen am Südrand plus drei Meter Abstand zum Gebäude. Im Gewässerrandstreifen des Hohlebachs können so alte Bäume stehen bleiben, ohne irgendwann gegen das Gebäude zu fallen. Der Grünstreifen soll als Magerwiese gestaltet werden. Der Grünstreifen im Norden sei optional, da ohnehin externe Ausgleichsmaßnahmen erforderlich seien. Das Gremium folgte dem Vorschlag von Ratsmitglied Thomas Sattler (Freie Wähler) mit zwölf zu sechs Stimmen auf den nördlichen Grünstreifen zu verzichten.

Diskutiert wurden die Festsetzungen hinsichtlich der Begrünung von privaten Grundstücksflächen. Der Entwurf sieht vor pro angefangener 1000 Quadratmeter Grundstücksfläche mindestens einen Baum und zwei Sträucher zu pflanzen oder zwei mal zehn Quadratmeter Fassadenbegrünung herzustellen. Der Antrag von Karsten Willmann (Grüne) sowohl Pflanzungen als auch Fassadenbegrünung vorzuschreiben wurde mit zwölf zu sechs Stimmen abgelehnt. Thomas Sattler wies darauf hin, dass ein Lebensmittelbetrieb möglicherweise Probleme mit einer Fassadenbegrünung hinsichtlich der Hygiene bekommen könnte und warb dafür, dies mit dem Betrieb vorher abzustimmen.

Barbara Theurer (SPD) erkundigte sich nach dem Zeitplan. Planer Schill erklärte, dass die frühzeitige Beteiligung im Juni stattfinden soll, und der Gemeinderat nach den Sommerferien die Offenlage beschließen könne. Jürgen Czech (CDU) warb dafür „Gas zu geben“ mit Blick darauf, dass die Fläche benötigt werden.

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