Die Pfarrkirche, so wie sie sich heute dem Besucher darstellt, wurde 1718 von Conrad Friedrich Freiherr von Baden als barocke Saalkirche erbaut. Hier bestechen im Chorraum vor allem die Stuckarbeiten und die Deckengemälde aus der Zeit des Rokoko, im Kirchenschiff die Figuren der Heiligen Barbara, Fridolin und Nepomuk sowie das Deckengemälde von Arnold Kitschger aus dem Jahre 1922.
Die Herren von Baden
Die Herren von Baden sind ein altes zähringisches Ministerialengeschlecht, das später zu den Breisgauer Landständen gehörte. Die Familie war nicht verwandt mit dem Haus Baden. Im Jahr 1410 wurde das Geschlecht mit dem Ort Liel belehnt, den es 1466 vom Basler Kartäuserkloster St. Margarethen auch kaufte.
Die Herrschaft über das Dorf Liel endete 1830 mit dem Tod von Anton Karl von Baden, dem letzten männlichen Nachfahren. Auch in Neuenburg am Rhein, Breisach, Schliengen und weiteren Gemeinden des Breisgaus war die Familie begütert. Zwischen 1568 und 1580 waren die Herren von Baden Eigentümer der Rosenburg in Müllheim. 1696 wurden die Herren von Baden von Kaiser Leopold in den Freiherrenstand erhoben.
Mineralquelle
Anlässlich des „Tags des offenen Denkmals“ lädt auch die Firma Lieler Schlossbrunnen zum „Tag der offenen Tür“ ein. Unter dem Motto „Der Natur auf der Spur“ informiert das Unternehmen rund um das Thema Mineralwasser und zeigt, wie die Produkte in die Flasche gelangen.
Im Jahr 1560 wurde der Mineralbrunnen erstmals erwähnt. Hans Balthasar von Baden ließ den Badbrunnen suchen und erschließen. Die Quelle befindet sich auf dem Schlosshof, und das Wasser wurde durch seine einzigartige Qualität schon früh auf internationalen Ausstellungen in Paris, Rom und London beurkundet und über den Altrheinarm bei Bad Bellingen bis nach England und Holland verschifft.
Aktionsprogramm
Die Lieler Kirche ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen werden nach dem 9 Uhr-Gottesdienst und ab 14 Uhr sowie nach Bedarf angeboten. Arno Herbener und Siegfried Thoma lassen die Geschichte der Kapelle und Kirche mit Verweis auf die Epochen Romanik, Gotik, Barock, Renaissance und Moderne Revue passieren.
Auch der Mineralbrunnen Lieler Schlossbrunnen hat am 8. September von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Dort besteht auch die Möglichkeit zum Mittagessen sowie zu einer Pause bei Kaffee und Kuchen. Der Verein zur Förderung der Lieler Dorfkirche Sankt Vinzenz und der SV Liel-Niedereggenen wirten.
Geboten wird beim „Tag der offenen Tür“ des Lieler Schlossbrunnens ein buntes Rahmenprogramm: mit Frühschoppen-Konzert des Musikvereins Eggenertal, Etiketten malen, Betriebsrundgang, Wasserschulung sowie einer Schnitzeljagd zur Quelle und an den geschmacksgebenden Gesteinsschichten vorbei.
Weitere Informationen: beim Verein zur Förderung der Lieler Dorfkirche St. Vinzenz, Kirchstraße 28, 79418 Schliengen-Liel, Vorsitzender: Siegfried Thoma, Tel. 07635/84 49, E-Mail siegfried.thoma@gmx.de Spendenkonto: Volksbank Dreiländereck IBAN: DE 85 683 900 00 000 107 43 85