Schliengen Große Blütenpracht in 200 Sorten

Jutta Schütz
Georg Schmid aus Schliengen züchtet Pfingstrosen. Kürzlich statteten ihm die Landfrauen einen Besuch ab.          Foto: Jutta Schütz

Führung: Schliengener Landfrauen zu Besuch im Pfingstrosen-Garten von Georg Schmid

Pfingstrosen in all ihrer Pracht und Vielfalt lassen sich derzeit im Garten von Georg Schmid erleben. Auf seinem Gelände am Ortsrand von Schliengen nahe der Bellinger Straße wachsen mehr als 200 verschiedene Sorten. Schmid züchtet, veredelt und verkauft die Pflanzen, wenn sie rund drei Jahre alt sind. Kürzlich waren die Schliengener Landfrauen vor Ort, um sich umfassend über Pflege und Zucht der farbenprächtigen Blumen zu   informieren.

Von Jutta Schütz

Schliengen. Und die Frauen zeigen sich begeistert von den farbenprächtigen Pflanzen mit den großen Blütenkelchen, im Fachjargon Päonien genannt.

„Oh, sind die schön!“, ist immer wieder zu hören. Viele Landfrauen zücken sogleich ihre Handys, um die Blütenpracht im Bild einzufangen.

Viele rosafarbene, rote, rotweiße und gelbe Pfingstrosen stehen beim Besuch der Landfrauen noch in voller Blüte, und ein paar späte Sorten haben ihre Blütenkelche noch gar nicht geöffnet. Ein zarter Duft lässt sich bei einigen roséfarbenen Stauden ausmachen; andere Sorten sehen zwar spektakulär aus, müffeln aber eher dezent, anstatt Wohlgeruch zu verbreiten. Das ist dann auch eine der ersten Informationen, die Schmid gibt: „Erstaunlicherweise riechen ziemlich viele Pfingstrosensorten nicht besonders gut“, sagt er.

Ursprünglich stammen Päonien – es gibt die buschigen Stauden- und die hochwachsenden Strauchpäonien – aus dem asiatischen Raum, aus China und Indien. Es gebe Sorten, die sehr kälteresistent sind und sogar im Himalaya wachsen, berichtet Schmid. Insofern überstehen Pfingstrosen auch mal kältere Markgräfler Winter, es schadet aber nicht, sie mit festen, zeltförmig gestapelten Zweigen vor schwerem, nassem Schnee zu schützen. Mehrere der Landfrauen bestätigen: „Stabilisieren schadet vor allem jungen Stauden nicht.“

Viele Päonien bevorzugen den Halbschatten, so wie in Schmids Garten. Direkte Sonne „können sie durchaus ab, dann verblühen sie aber schnell“, erläutert der Experte. Aber Staunässe, also sehr und ständig feuchte Böden, mögen sie nicht. In Schmids Garten wachsen ganz junge, frisch veredelte Stauden neben mannshohen strauchförmigen Wildpäonien, die gelb blühen.

Der Schliengener hat vor 20 Jahren die Päonienzucht in Japan zunächst als Hobby entdeckt. Japaner sind große Päonienfans und züchten und veredeln die Pflanzen mit Begeisterung. Das macht auch Schmid. Er pfropft eine Päoniensorte auf eine sogenannte Ammen-Päonienpflanze – diese „füttert“ den Ableger so lange an, bis er eigene Wurzeln gebildet hat. Dass man Päonienstauden im August teilen und so weitervermehren kann, wissen auch die Landfrauen. „Man muss die Wurzeln aber sehr großzügig ausgraben und dann nicht zu tief wieder eingraben“, bestätigt Schmid. Kauft man bei ihm eine Päonienpflanze, ist diese meist drei bis vier Jahre alt. Kontakt: Georg Schmid, E-Mail: info@markgraefler-paeonien.de, www.markgraefler-paeonien.de.

Es gibt rund 3000 Päonien-Kultursorten, davon verbreiten aber gerade mal 20 Prozent einen wohlriechenden Duft.

Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gelangten die ersten Päonien aus Asien über England in europäische Hausgärten. Am besten pflanzt man Päonien im Frühherbst, dann hat die Pflanze Zeit, neue Triebe zu bilden. Ab dem Frühjahr treiben die Pflanzen, die im Winter oberirdische Teile abwerfen, neu aus. Robuste Sorten sind Rockii-Hybride, die dunkelrot, rosa und weiß blühen. Sie stammen aus dem chinesischen Hochgebirge und sind kälteunempfindlich. Sie kreuzen sich untereinander und säen sich auch selbst aus.

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