Schliengen Hebelgedicht auf Plattdeutsch erntet viel Beifall

(sih)
„Ne freudig‘s Stündli, isch‘s nit e Fündli?“ Gute Laune in der Schänke „unter den Kirschbäumen“. Foto: Silke Hartenstein

Frühlingsfest zur Erinnerung an Johann Peter Hebel in Schliengen. Wachsender Zuspruch.

Schliengen - Am 10. Mai 1860 kam der Dichter Johann Peter Hebel zur Welt. Bis heute erweist man ihm im Markgräflerland und darüber hinaus die Ehre, seit fünf Jahren und mit wachsendem Zuspruch auch in Schliengen beim „Frühlingsfest zur Erinnerung an Johann Peter Hebel“.

Vor fünf Jahren initiiert

„Wenn de Hebel cho dät vo Muuche oder au vom Schliengener Berg, wär‘ er cho“, fand Hansdieter Beuschel, der zusammen mit seiner Ehefrau Hanna das Fest im Grünen ins Leben rief. „Und er wär hocke bliebe“, fügte ein Festbesucher hinzu.

Dass Hebel zum Fest im „Schwarzwaldblick“ gekommen wäre, ist gut möglich. Schließlich stellte er seinerzeit fest, man sei schneller nach Jerusalem, wenn man die Abkürzung über die „Krone“ in Mauchen nähme. In Hertingen wiederum arbeitete er als Hauslehrer der Pfarrerskinderschar – und dass er der Geselligkeit bei einem Schoppen Wein nicht abgeneigt war, ist bekannt.

Musik, Gesang, Gedichte

Das Besondere am zwanglosen Beisammensein in der Schliengener Schänke „Unter den Kirschbäumen“ ist: Hier sitzt man nicht nur gemütlich beisammen, sondern pflegt Hebels Gedenken mit Musik und Gesang, Gedichtvorträgen und Geschichten.

Zum mittlerweile dritten Mal spielte hier am Sonntagmittag eine Abordnung des Musikvereins Schliengen vor einer rasch wachsenden Zahl von Festgästen.

IG Hebelfreunde

Die 20 Helfer der IG Hebelfreunde sorgten für die Bewirtung mit Markgräfler Spezialitäten.

Dazu trug Bernhard Senft Gedichte zu Ehren Hebels vor von Mundartautoren wie Lina Kromer und Robert Reitzel. Axel Block wiederum löste ein Versprechen ein, das er im Vorjahr zu, wie er sagte, „vorgerückter Stunde“ gegeben hatte. Für seine Übersetzung des Hebel-Gedichts „Ne Gsang in Ehre“ ins Plattdeutsche erntete der Mann aus dem hohen Norden viel Beifall. In diesem Sinne ging es noch lange weiter – oder, mit den Worten Hebels: „Ne freudigs Stündli, ischs nit e Fündli?“

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