Schliengen Jugendliche und Erwachsene unterstützen und beraten

Weiler Zeitung

Gemeindesozialarbeit: Magalie Teyssedou hinterlässt große Lücke / Immer ein „offenes Ohr“ für Bürger

Schliengen (boe). Sieben Jahre lang hat sich Magalie Teyssedou um die Sozialarbeit in Schliengen gekümmert. Jetzt geht sie für mindestens zwei Jahre in Elternzeit, somit ist die Stelle vakant. Ob es einen Nachfolger gibt, ist derzeit noch unklar. „Der Arbeitsmarkt ist wie leergefegt“, bedauert Bürgermeister Werner Bundschuh.

Die Stelle der Gemeindesozialarbeit wurde im Jahr 2011 neu in Schliengen eingerichtet. „Ich hatte das Glück, alles aufbauen zu dürfen“, berichtet die Diplom-Pädagogin im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie hofft, dass sich trotz der schwierigen Personalsituation eine Nachfolgeregelung für die 50-Prozent-Stelle findet: „Es würde sonst viel verloren gehen.“

Für eine Übergabe stünde sie zur Verfügung, betont Teyssedou. Nichtsdestotrotz wünscht sich die 44-jährige, eines Tages zurückkommen zu können: „Denn die Stelle ist einfach toll, auch weil sie so abwechslungsreich ist.“

Jugendarbeit nur ein Bereich der Sozialarbeit

Seit Juni 2011 war Teyssedou für Menschliches und Zwischenmenschliches in der Gemeinde zuständig. Dabei kümmerte sie sich nicht nur um die Jugendarbeit, sondern war für alle Bürger bei der Lösung von Problemen da. Dabei blickt sie auf „ganz viel Einzelfallhilfe“ zurück.

Das Spektrum reiche von der Arbeit als Streetworkerin und im Jugendraum bis hin zur Arbeit mit Erwachsenen und der klassischen Sozialberatung. Zu ihren Aufgaben gehörte auch, Hilfsangebote zu vermitteln. Einmal die Woche bot sie eine offene Beratung im Bürger- und Gästehaus an. Ihr pädagogischer Begleithund Nele wirkte dabei oft und gerne als „Türöffner“.

Als Sozialarbeiterin leistete sie beispielsweise Beziehungsberatung, begleitete in psychischen Krisen und leistete auch bei Familien Hilfe, etwa durch Mediation bei einer Trennung. Teyssedou nennt diesen Bereich ihrer Arbeit die „stille Arbeit“. Denn die Schweigepflicht ist stets oberstes Gebot – speziell in einem Dorf wie Schliengen.

Kooperationen und Netzwerke ausgebildet

Darüber hinaus war Teyssedou auch im sogenannten Mittagsband der Hebelschule tätig und wirkte beim Kinderferienprogramm der Gemeinde mit. Auch Kooperationen spielten eine wichtige Rolle, beispielsweise mit der Musikschule oder auch den Kindergärten. Über die Jahre sei das Netzwerk immer größer geworden, berichtet sie.

Als Sozialarbeiterin sei sie auch „Impulsgeber“ gewesen. So habe Teyssedou auch die Ehrenamtlichen in der Gemeinde „mit einem professionellen Blick von außen“ unterstützt. „Die Wahrnehmung der eigenen Grenzen ist wichtig, um sich selbst nicht zu überfordern und auszubrennen“, weiß die Expertin. Engagiert war sie bei „Menschen für Menschen“ und beim Flüchtlingshelferkreis.

Ein Höhepunkt ihrer Arbeit in Schliengen sei die „Session Markgräflerland“ im Jahr 2015 gewesen. Als ein Ergebnis der Veranstaltung sei damals die Eröffnung des Skateplatzes erfolgt. In den vergangenen Jahren habe es allerdings „ganz viele kleine Highlights“ auf zwischenmenschlicher Ebene gegeben“, blickt Teyssedou zurück. Etwa dann, wenn es gelungen sei, den Hilfesuchenden neue Wege und Alternativen aufzuzeigen und diese auch angenommen wurden.

Schliengen habe damals den richtigen Weg gewählt, die Sozialarbeit nicht nur auf die Jugend zu beschränken. „Der Bedarf ist da, sowohl in der Jugend- als auch in der Einzelfallhilfe“, macht sie deutlich.

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