Schliengen Keine Gemeindeflächen für Windräder

Alexander Anlicker
Beim Bürgerentscheid zum Themas Windkraft lag die Wahlbeteiligung bei mehr als 60 Prozent. Foto: Alexander Anlicker

Die Mehrheit der Schliengener Bürger stimmte beim Bürgerentscheid für „Ja“ und damit für die Aufhebung des Gemeinderatsbeschlusses zur Verpachtung von Flächen im Gemeindewald für den Bau von drei Windkraftanlagen.

Insgesamt 4830 Wahlberechtigte ab 16 Jahren waren am Sonntag aufgerufen, beim Bürgerentscheid zum Thema Windkraft am Blauen. Entschieden wurde darüber ob die Gemeinde Schliengen Flächen im Gemeindewald für den Bau von drei Windrädern zur Verfügung stellt, wie dies der Gemeinderat am 22. Juni vergangenen Jahres beschlossen hat.

An den Standorten 6, 7 und 8 im Schliengener Gemeindewald werden erst mal keine Windräder gebaut. Foto: Maps4News/Alexander Anlicker

Die Frage lautetet „Sind sie ,gegen’ eine Windkraftnutzung auf im Eigentum der Gemeinde Schliengen stehenden Grundstücken auf dem Blauen?“ Aufgehoben wird der Gemeinderatsbeschluss, da die Mehrheit entsprechend der Frage mit Ja stimmet und gleichzeitig ein Quorum von 20 Prozent der Stimmen erreicht wurde. Während im Kernort Schliengen die Befürworter der Windräder – wenngleich auch nur äußerst knapp in der Mehrheit waren – fiel das Ergebnis in den Ortsteilen deutlich gegen die Windräder aus.

„Wir haben eine Chance verspielt“, sagt Schliengens Bürgermeister Christian Renkert und ergänzt;. „Wir hatten uns im Hinblick auf das Erreichen der Klimaziele und der Klimaneutralität einen großen Schritt vorwärts erhofft.“ Jetzt müsse die Gemeinde Alternativen entwickeln um die Klimaneutralität zu erreichen. Das sei das Thema Wärmenetze mit Blockheizkraftwerken und Holzhackschnitzeln, sagt der Bürgermeister

„Der Wald hat gewonnen“, sagt Anja Messerschmitt von der Interessengemeinschaft Lebensraum Blauen, die den Bürgerentscheid initiiert hat. Die hohe Wahlbeteiligung von mehr als 60 Prozent zeige, dass das Thema und der Wald die Schliengener Bürger doch sehr beschäftigt habe und diese sich informiert hätten. Jetzt sei der Weg frei für die Gemeinde und den Gemeinderat ein konkretes Konzept zu entwickeln, in der Klimaschutz, Klimaneutralität und Energiewende im Einklang mit dem Schutz der Natur stehen.

Enttäuscht zeigten sich die Vorstandssprecher des Vereins Bürgerwindrad Blauen, Georg Hoffmann und Oliver Faaß. „Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir die Mehrheit nicht überzeugen konnten. Wir hätten uns ein anderes Ergebnis gewünscht“, sagt Faaß . Man hoffe aufgrund des deutlichen Ergebnisses auf eine Befriedung der Diskussion. „Wir müssen uns als Verein nun einen Weg suchen, damit auch unserer Region einen Beitrag zur Energiewende leisten kann.“

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