Schliengen Kindergarten unter freiem Himmel

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Den Kindern aus der Kita „Sonnenschein“ und „Trollstübchen“ macht der neue Naturkindergarten sichtlich viel Spaß. Foto: Alisa Eßlinger

Einweihung: Schliengener Naturkindergarten „Trollestübchen“ eröffnet / Anmeldungen laufen bereits

Schliengen - Mit Matsch-Hose und Gummistiefeln ausgerüstet klettern die Kinder über Baumstämme oder buddeln im Sandkasten. Eigentlich wie in jedem Kindergarten, doch im Naturkindergarten „Trollenstübchen“ sind die Kinder den ganzen Tag an der frischen Luft. Gestern wurde der neue Schliengener Kindergarten eingeweiht.

Zur Begrüßung der Einweihungsgesellschaft stimmten die 14 Kinder aus dem Kindergarten „Sonnenschein“ und dem "Trollenstübchen“ ein Lied an. „Die Kinder singen und die Sonne kommt raus – ist das nicht ein schönes Zeichen“, eröffnete Bürgermeister Werner Bundschuh das Einweihungsfest für den Schliengener Kindergarten. Die Flächenfindung für das Konzept sei recht „sportlich“ gewesen. Doch dank der guten Kooperation mit den Nachbarn sowie Klaus Rieger und dem ehemaligen Eigentümer des Grundstücks, Franz Rieder, wurde ein naturnaher Ort gefunden.

Für den Bau und die Gestaltung des Konzepts „Naturkindergarten“ hatte sich der Bürgermeister verschiedene Einrichtungen angeschaut. „Dabei hat mir der in Neuenburg besonders gefallen“, berichtet er. Bei Erkundigungen vor Ort wurde ihm dann die Baufirma „Lang“ empfohlen, die auch den Kindergarten in Neuenburg baute. Baupädagoge Thomas Lang war zehn Jahre selber Erzieher gewesen und bringe so die pädagogischen Kenntnisse in das Konstrukt mit ein, erklärte Langes Frau Alexandra Hartmann.

In nur zehn Monaten

Mit der Schliengener Architektin Andrea Penselin war dann das Team komplett und ein Bauplan wurde entwickelt. „Da der Ort bereits bekannt war, stand auch der Entwurf schnell fest“, berichtet die Architektin, Andrea Penselin. Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte es gerade einmal zehn Monate. Für die Architektin war es der zweite Naturkindergarten, den sie entwarf. Doch sie und auch die Baufirma „Lang“ sind sich einig, dass war nicht der letzte Naturkindergarten.

Die Umsetzung verlief reibungslos und effizient, erklärte Bundschuh und bedankte sich bei den am Bau beteiligten Firmen.

Der Bürgermeister freute sich, dass die Idee auch Unterstützung bei den Fachkräften fand: „Wir waren uns schnell einig, dass Diana Herzog-Maier den neuen Kindergarten übernehmen soll.“ Auch Kindergärtnerin Angela Sutter war schnell gefunden.

Lohnenswerte Ausgaben

Die Finanzierung sei im Rahmen geblieben. Angesetzt waren rund 360 000 Euro, daraus wurden zwischen 430 000 bis 435 000 Euro. Nach Aussage des Bürgermeisters haben sich die höheren Ausgaben gelohnt und seien notwendig gewesen.

„Es herrscht ein Wandel, hinsichtlich der pädagogischen Schwerpunkte bei Familien. Der neue Kindergarten ist eine ausgesprochen gute Ergänzung“, erklärte Bundschuh. Im Zuge dessen dankte er den Eltern der „Probekinder“ des „Trollestübchens“ dafür, dass sie dem Konzept eine Chance geben. Derzeit sind zwei Kinder im „Trollenstübchen“ angemeldet, doch der Bürgermeister ist sich sicher, dass im Frühjahr mehr Anmeldungen kommen werden. Kindergärtnerin Angela Sutter bestätigte: „Es kommen immer wieder neue Anfragen rein.“

Der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Auggen und Schliengen, Gernot Schulze-Wegener, segnete stellvertretend für beide Konfessionen den Naturkindergarten und hob hervor: „Die Kinder sind nicht nur unsere Zukunft, sondern auch unsere Gegenwart. Daher ist es gut, wenn wir ihnen jetzt etwas Gutes tun.“

Zwei Bäume für Neuanfang

Nach dem „Fingerspiel“, das die Kinder der Kita „Sonnenschein“ vorsagten, verabschiedete die Leiterin Anja Wehner ihre ehemaligen Mitarbeiter. Zum Abschied gab es zwei Obstbäume, die symbolisch für den Neubeginn stehen sollen.

Die Naturkindergartenleiterin Diana Herzog-Maier bedankte sich und versicherte: „Die nächste Aktion mit den Kindern wird die Einpflanzung der Bäume sein.“ Herzog-Maier sei selber sehr naturverbunden, daher sei die Herausforderung Naturkindergarten für sie eine „Herzensangelegenheit“.

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