Schliengen Marmorbad wie im Berliner Hotel Adlon

Alexander Anlicker
Blick ins elegante Marmorbad auf Schloss Bürglen Foto: Alexander Anlicker

„Bürgeln – wie sie es noch nicht kennen“ lautet das Thema der letzten Veranstaltung im Rahmen des Jubiläums 1250 Jahre Eckenheim. 13 Schlossführer zeigen, was sonst nicht gezeigt wird. Die Schlossgärtner übernehmen die Bewirtung.

Zur 1250-Jahr-Feier der urkundlichen Ersterwähnung hat sich das Eggenertal einiges einfallen lassen, sagte Schliengens Bürgermeister Christian Renkert. Neben der Feier mit Festvortrag zur Historie in Obereggenen und dem geselligen Fest in Niedereggenen, findet nun die nächste Veranstaltung am Sonntag, 12. November, von 10 bis 18 Uhr auf Schloss Bürgeln statt. Auch das Schloss sei ein wichtiger Ort bei der Besiedlung des Eggenertals, erklärt der Bürgermeister und Bürgeln-Bund-Vorsitzende beim Pressegespräch mit Gerhard Schaupp, Friedrich Kuhn und Schlossdirektorin Melanie Vollmer.

Das Bindeglied sei ein gemeinsamer Vorgang, erklärte Gerhard Schaupp. Sowohl bei der ersten urkundlichen Erwähnung des Eggenertals als auch von Schloss Bürgeln hat es sich um Schenkungen an Klöster gehandelt. Im Fall von „Eckenheim“ war es das Kloster Lorsch und im Fall von Schloss Bürgeln eine Schenkung der Familie Wernher an das Kloster St. Blasien die zwischen 1117 und 1125 erfolgte.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung am 12. November stehen kurze Führungen von jeweils 20 Minuten zu insgesamt 14 verschiedenen Themen, erläuterte Schaupp. Anders als bei den normalen etwa eine Dreiviertelstunde dauernden Führungen mit einem Überblick über die Geschichte von Schloss Bürgeln geht es um Dinge, die man sonst nicht sieht.

Marmorbad

Dazu zählt etwa das Marmorbad, dass sich der Industrielle Richard Sichler, von 1920 bis 1952 Pächter des Schlosses, im Gleichensteintrakt einbauen lies. Vorbild des prächtigen Badezimmers aus italienischem Marmor waren die Bäder in den Suiten des Berliner Hotels Adlon, erklärte Schaupp, dem die Ähnlichkeit der Bäder bei einer Fernsehdokumentation über das Hotel Adlon aufgefallen war.

Der Profi-Pilger Foto: Alexander Anlicker

Weitere Themen sind das Porzellan-Kabinett, das Keramik-Kabinett, die Kirche der Werners, das Uhrwerk auf dem Speicher, der Rokoko-Stuck und „zwei stets übersehene Highlights“. An den übersehenen Glanzlichtern führt fast jede Führung vorbei, ohne dass darauf eingegangen wird, berichtete Schaupp. Richard Sichler, der Erhalter von Schloss Bürgeln, hat viel Grund sich zu beklagen und lässt diese in einem Epitaph in Stein gemeißelt in der Kapelle anbringen. Zu den unbekannten Schätzen zählt auch das Gemälde rechts vom Treppeneingang in den ersten Stock. Es zeigt einen „Profi-Wallfahrer“, der gegen Bezahlung insgesamt 16 mal für andere nach Santiago di Compostella gewandert ist.

Zusammen bieten die 13 Schlossführer an diesem Tag insgesamt 60 Führungen an, die teils parallel stattfinden.

Sanierung kostet Geld

Der Eintritt ins Schloss beträgt zehn Euro für Erwachsene, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren bezahlen nichts. Die Sanierung der Schlosstreppe und des Schlossdachs kosten den Bürgeln-Bund in den vergangenen und kommenden Jahren mehr als eine halbe Million Euro, heißt es. „Der Bürgeln-Bund braucht das Geld mehr denn je“, betontd Schaupp.

Bewirtung

Auch für Bewirtung ist gesorgt. Da die ehrenamtlichen Schlossführer quasi rund um die Uhr auf Achse sind, übernehmen die Schlossgärtner die Aufgabe der Bewirtung, informierte Friedrich Kuhn. Angeboten werden Kartoffelsuppe, Wienerle mit Brot, Schäufele im Weckle sowie Schmalzbrot. Hinzu kommen natürlich Kaffee und Kuchen, Weine von der Ersten Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim, Mineralwasser und Apfelsaft.

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