Mehr als nur eine Wand hochziehen

Schliengen (anl). Die Erweiterung der Grundschule Liel um ein weiteres Klassenzimmer war Thema im Schliengener Gemeinderat. Architekt Hajo Frings vom Büro „Lentz.Frings.Partner. Architekten“ erläuterte dem Gemeinderat den Stand der Planung und die Kostenentwicklung.

Knapp 966 000 Euro für ein Klassenzimmer sei viel Geld, sagte Frings. Es gehe jedoch nicht nur darum, auf der offenen Seite des bisherigen Pausenraums eine Wand hochzuziehen. Mit der Schaffung des zusätzlichen Klassenzimmers seien viele kleinere Maßnahmen verbunden. Der zusätzliche Raum müsse gedämmt werden. Daher sei es erforderlich, die in der Böschung liegende Wand zum Kindergarten hin abzugraben und die Fassade zu dämmen. Außerhalb des Gebäudes muss eine neue überdachte Pausenhalle als Ersatz geschaffen werden, erläuterte Frings. Im Erdgeschoss werde ein weiterer Klassenraum zum Fachraum umgebaut, da er durch seinen Grundriss nicht unbedingt als Klassenzimmer geeignet sei.

Sanitäranlagen erst 2023

Weitere Baumaßnahmen sind Verbesserungen bei den Rettungswegen im Obergeschoss. So wird eine zweite Treppe gebaut. Im Zuge der Erweiterung sollen zudem die sanitären Anlagen erneuert werden. Dies soll allerdings erst in den Sommerferien 2023 erfolgen.

Das neue Klassenzimmer wird jedoch schon nach den diesjährigen Sommerferien benötigt. Dies sei auch der Hauptgrund für die hohen Kosten, erläuterte Frings und ergänzte: „Für den kurzen Zeitraum in den Ferien ist es schwierig, Handwerker zu finden.“

Er hatte aber auch eine gute Nachricht: Die Kostenschätzung für die bereits vergebenen Aufträge lag bei rund 203 000 Euro, die Vergabesumme jedoch nur bei 187 000 Euro. Allerdings rechnet Frings damit, dass beim zweiten Bauabschnitt, der Erneuerung der Sanitätereinrichtungen im nächsten Jahr, die bisherigen Einsparungen aufgefressen werden.

Der Gemeinderat nahm den Bericht zur Kenntnis. Darüber hinaus ermächtigte er die Verwaltung zur Vergabe weiterer Gewerke, um den Zeitplan einzuhalten.