SchliengenMehrere Verletzte nach Brand in Mehrfamilienhaus
Daniel Hengst 05.01.2024 - 22:00 Uhr
Ausgelöst wurde das Feuer mutmaßlich durch eine Sauna im Erdgeschoss. Vier Personen wurden aufgrund ihrer Rauchgasvergiftung in Krankenhäuser eingeliefert, darunter ein Schwerverletzter.
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Mehrere Menschen bringen sich am Freitagabend aus einem brennenden Mehrfamilienhaus in der Mauchener Gasse in Sicherheit und werden teilweise sogar von Nachbarn gerettet. Da in dem verwinkelten Gebäude auf dem dicht bebauten Areal die Lage nur schwer zu überschauen ist und möglicherweise Menschenleben in Gefahr sind, stuft die Feuerwehr die Situation als Großbrand ein. 175 Einsatzkräfte mit 41 Fahrzeugen kommen nach der Alarmierung um 17.35 Uhr zum Einsatz.
„Der alte Ortskern ist sehr dicht und verwinkelt bebaut“, sagte Bürgermeister Christian Renkert, der ebenfalls zum Brandort geeilt war. Die Einsatzkräfte hätten gute Arbeit geleistet. „Das Feuer hätte sich leicht zu einem Quartiersbrand ausdehnen können, das wurde zum Glück verhindert“, beurteilte der Bürgermeister die Situation. Zur Absicherung war eine zweite Wasserversorgung über den Hohlebach aufgebaut worden. Der Brand war um 18.30 Uhr gelöscht.
Mehrere Notrufe sowohl bei der Polizei als auch bei der Integrierten Leitstelle in Lörrach gingen kurz nach 17.30 Uhr ein. Es wurde ein Gebäudebrand im Ortskern mitgeteilt.
Das Feuer soll wohl durch die Sauna im Erdgeschoss des nicht unterkellerten Gebäudes entstanden sein, so die ersten Erkenntnisse vor Ort. Die Brandursache muss aber noch abschließend geklärt werden. Der Sachschaden beläuft sich nach Mitteilung der Polizei insgesamt auf etwa 500 000 Euro.
Holztreppe nicht nutzbar
Ein Problem war für die Feuerwehr, dass das alte Gebäude überwiegend aus Holz gebaut ist. Die Atemschutzträger konnten somit nicht über die Holztreppe in die beiden Obergeschosse vordringen. „Das Feuer hat sich vor allem über das Treppenhaus ausgebreitet“, teilt Marco Frey als Einsatzleiter mit. Demnach sind seine Kameraden über Steckleitern von außen in die oberen Geschosse vorgedrungen. Für die Löscharbeiten musste die Feuerwehr Decken und Böden öffnen, um an die Holzbalken zu gelangen. In den beiden Obergeschossen wurden entsprechende Glutnester gefunden. Da die Feuerwehr Schliengen über einen eigenen Statiker vor Ort verfügte, der Räume und Haus überprüfte, kamen die beiden Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) nicht zum Einsatz.
Die Rauchentwicklung sei so stark gewesen, dass mehrere Nebengebäude sofort geräumt werden mussten, informiert der Schliengener Feuerwehrkommandant. Darunter das „Hotel Gasthaus Sonne“ mit seinem Gästehaus sowie ebenso das Gästehaus des „Holzschopf“. Diese Gebäude wurden, wie auch die angrenzenden Wohnhäuser, später wieder freigegeben.
Bewohner kommen unter
Einzig das Brandobjekt selbst ist nach dem Vollbrand nicht mehr bewohnbar. Die Geschädigten des unbewohnbaren Mehrfamilienhauses kamen alle noch am Abend bei Verwandten unter.
Zum Sammelpunkt für die Geretteten und Evakuierten wurde „Firats Kebap“ am Kreisverkehr. Dort wurden von Notärzten 13 Personen gesichtet. Davon wurden drei Menschen als mittelschwer und einer als schwer verletzt eingestuft. Zwei mittelschwer Verletzte wurden ins Krankenhaus in Müllheim eingeliefert, die anderen beiden Personen in Lörrach.
Zum Einsatz kamen insgesamt 175 Einsatzkräfte, darunter 105 Feuerwehrleute, informierte Kreisbrandmeister Uwe Häubner. Alarmiert wurde die Führungsgruppe Schliengen, Bad Bellingen und Kandern. Die Feuerwehr Schliengen war mit allen Abteilungen im Einsatz, hielt Marco Frey fest. Eingesetzt wurden die Drehleitern aus Kandern und Bad Bellingen sowie der Muliticopter (Drohne) des Landkreises aus Lörrach. Zum Einsatz kam ferner der Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Lörrach und weitere Feuerwehrleute aus Efringen-Kirchen, die als Atemschutzreserve benötigt wurden.
Verkehrsbehinderungen
Für die Versorgung der Verletzten, Evakuierten sowie zur Absicherung der Feuerwehrkräfte kamen 60 Personen des DRK zum Einsatz. Die Polizei war mit acht Beamten vor Ort und sicherte vor allem die Einsatzstelle großräumig ab. Im Bereich des Kreisverkehrs waren damit die Freiburger und Basler Straße (B 3), Eisenbahnstraße und Mauchener Gasse teilweise gesperrt sowie ebenso die Altinger Straße. Dadurchkam es zu Verkehrsbehinderungen, die bis nach 21 Uhr andauerten.