Schliengen Mit positivem PCR-Test in die Kita

Claudia Bötsch

Pandemie: Ausbruch im Lieler Kindergarten / Außerdem drei Corona-Fälle in Schliengener Einrichtung

Die Corona-Lage spitzt sich zu. Das bekommt auch die Gemeinde Schliengen zu spüren: So musste der Lieler Kindergarten wegen eines Ausbruchs geschlossen werden. Die Einrichtung bleibt bis einschließlich 3. Dezember zu, informierte Bürgermeister Christian Renkert gestern auf Nachfrage unserer Zeitung.

Von Claudia Bötsch

Schliengen. Der Rathauschef berichtet von bisher elf Fällen in der Lieler Betreuungseinrichtung, darunter sind auch vier positiv getestete Erzieherinnen. Einige seien noch nicht durch einen PCR-Test bestätigt, allerdings liege hier jeweils ein positiver Schnelltest vor und die Betroffenen zeigten Symptome. Die ersten positiven Fälle seien am Freitag bei den obligatorisch durchgeführten Schnelltests aufgefallen. Am Samstag habe es dann die ersten positiven Ergebnisse der PCR-Tests gegeben, woraufhin man alle Eltern über die Entwicklung informiert habe. Im Lieler Kindergarten werden insgesamt rund 50 Kinder betreut.

Auch in der Schliengener Kindertagesstätte „Sonnenschein“ gibt es aktuell drei Fälle, zwei seien bereits durch PCR-Tests bestätigt. „Die entsprechende Gruppe wurde geschlossen“, so Renkert.

Trotz positiven PCR-Tests in der Schliengener Kita

Eines der betroffenen Kinder wurde am Montagmorgen sogar noch von einem Elternteil in die Kita gebracht – obwohl bereits ein positiver PCR-Test vorlag. Das Kind wurde sofort wieder nach Hause geschickt, berichtet der Bürgermeister. Die Eltern hätten behauptet, vom Arzt noch nicht über das Ergebnis informiert worden zu sein. „Das positive Ergebnis war am Wochenende allerdings bereits an das Gesundheitsamt und an die Gemeinde und damit den Kindergarten weitergeleitet worden“, schildert Renkert die Vorkommnisse. Der Sachverhalt werde noch geprüft, ob die Info tatsächlich nicht an die Eltern rausgegangen ist. Wird nachgewiesen, dass absichtlich gegen die Corona-Verordnung verstoßen wurde, würde es sich um den Tatbestand einer Ordnungswidrigkeit handeln, die mit einem Bußgeld geahndet wird.

Renkert macht im Gespräch mit unserer Zeitung darüber hinaus deutlich, dass es schon eigentümlich sei, nach einem positiven Schnelltest nicht erst einmal das Ergebnis des PCR-Tests abzuwarten, bevor man sein Kind wieder in die Betreuung gibt.

Keine Fälle in Kindergärten Mauchen und Eggenertal

Der Schliengener Rathauschef hofft, dass der Ausbruch „auf den Lieler Kindergarten begrenzt bleibt und dass wir Schliengen schnell in den Griff bekommen“. In den Kindergärten in Mauchen und im Eggenertal gebe es bisher glücklichweise keine Fälle.

In der Schliengener Kita stehen nun täglich Tests an. „Außerdem werden wir noch vorsichtiger sein und akribischer auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen achten“, macht Renkert deutlich. In diesem Zusammenhang appelliert er auch an die Bürger, Kontakte, wo es geht, zu begrenzen und Treffen auf ein Minimum zu beschränken. Wichtig sei hier auch, auf die Eigenverantwortung zu setzen.

Bisher sei die Gemeinde Schliengen sowohl bei Schule als auch Kindergärten gut durch die Pandemie gekommen, abgesehen von Einzelfällen. „Aber jetzt wird es massiv: Elf Fälle lassen mich erschauern“, macht der Rathauschef deutlich. Die Zahlen in der Gemeinde würden generell aktuell „durch die Decke gehen“. Während die Pandemie bisher vor allem die großen Ballungsgebiete getroffen habe, scheine sich das aktuell zu drehen und die Zahlen auch auf den Dörfern nach oben zu gehen.

Auch der Schulleiter in Sorge

Mit Sorge blickt auch Andreas Schlageter, Rektor der Hebelschule, auf die aktuelle Entwicklung. „Wir hoffen, noch bis zur Weihnachtspause Präsenzunterricht durchführen zu können, aber da bin ich mir allmählich nicht mehr so sicher.“

In der Hebelschule gebe es aktuell keinen Fall, allerdings zwei in den Grundschulen, einer davon in Liel und einer in Niedereggenen.

Schulen blieben bislang weitgehend verschont

Bislang seien die Hebelschule und die Grundschul-Außenstellen weitgehend verschont geblieben. Während der gut 20-monatigen Pandemie habe es insgesamt lediglich rund zehn bekannte Fälle gegeben. „Wir mussten nur eine Klasse in der Mauchener Grundschule in Quarantäne schicken und das war noch vor den Sommerferien“, berichtet Schlageter, der auf das bewährte Hygienekonzept der Schule verweist. Dazu gehöre unter anderem, dass im Frühjahr jedes Klassenzimmer mit Luftfiltern ausgestattet wurde. Zudem sorgt eine zusätzlich eingestellte Reinigungskraft dafür, dass problematische Flächen wie Türklinken und Toilettenräume regelmäßig desinfiziert werden.

In diesem Zusammenhang lobt Schlageter auch die Disziplin der Schüler, die sich „sehr gut an Corona-Regeln und Maskenpflicht halten und sich sehr verantwortungsbewusst zeigen“. Zudem seien im Sekundarbereich, ab der achten Klasse, schon viele Schüler geimpft. Der Rektor schätzt „an die 50 Prozent“.

Getestet wird an den Schulen dreimal die Woche. Die Tests seien ein zentrales Instrument, es müsse darum gewährleistet sein, dass auch künftig ausreichend Tests zur Verfügung stehen, pocht der Schulleiter.

Infektionsgeschehen im Umfeld der Schule nimmt zu

„Hinter der Schule liegen sehr ruhige Wochen“, meint Schlageter im Gespräch mit unserer Zeitung, das habe sich aber jetzt gedreht. Das Infektionsgeschehen im Umfeld der Schule nehme zu. Mittlerweile habe praktisch jeder jemanden im Freundeskreis, der erkrankt ist. „Corona kommt näher, und das in ziemlich schnellem Tempo.“ Das Thema sei wieder omnipräsent.

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