Zu einer Demokratie gehöre auch, dass man von Angesicht zu Angesicht miteinander diskutiere, lautete die mehrheitliche Meinung des Gremiums. Es funktioniere auch jetzt, dass die Gemeinderäte öffentlich tagen, meinte Thomas Sattler. Er tat sich jedoch schwer damit, dass die Gemeinderäte „daheimsitzen“ und das Volk in einen Saal kommen muss, um sich die Sitzung auf einer Leinwand anzuschauen. „Wenn die Bevölkerung hier sein kann, können wir auch hier sein“, unterstrich auch Jürgen Czech.
Karsten Willmann zeigte sich aufgeschlossen gegenüber Hybrid-Sitzungen. „Wir brauchen aber auch die Hardware dafür“, mahnte er jedoch an.
Das Amt des Gemeinderats sei ein Ehrenamt, da gehöre auch die Begegnung und das Gesellige dazu, lehnte Bodo Zimmermann Online-Sitzungen rundweg ab.
Verweisung in Ausschüsse
Bei drei Gegenstimmen hat der Gemeinderat einer zweiten Änderung der Hauptsatzung zugestimmt. Künftig kann der Gemeinderat Beratungsgegenstände unter bestimmten Voraussetzungen an den zuständigen beschließenden Ausschuss zur Vorberatung überweisen, wenn ein Sechstel des Gemeinderats oder Fraktionen dies wünschen. Das Quorum lag bislang bei einem Fünftel und wurde jetzt abgesenkt. Für Fraktionen gab es diese Möglichkeit noch nicht.
Damit werden Minderheitenrechte gestärkt, erklärte Renkert. Ein Teil der Gemeinderäte sah dies jedoch kritisch und fürchtete, dass der Gemeinderat sich als Gremium damit selbst beschneide. Renkert wies jedoch darauf hin, dass es nur um Vorberatungen in den Ausschüssen gehe und am Ende immer noch der Gemeinderat entscheide.