Schliengen Rundum-Betreuung von Beeten und Wegen

Ines Bode
Ein Teil des Teams der freiwilligen Schlossgärtner (von links): Dieter Penner, Wolf Schürmeier, Friedrich Kuhn, Ulrich Cochius und Herbert Müller Foto: Ines Bode

Es ist Herbst und die Rosen auf Schloss Bürgeln zeigen sich noch von ihrer prächtigsten Seite. Wortlos teilen sie dem Besucher mit, dass sich hier jemand kümmere. Das Team dahinter besteht aus freiwilligen Gärtnern um Friedrich Kuhn, die seit siebzehn Jahren im Einsatz sind.

Bis 2006 wurde der grüne Außenbereich mit bezahlten Kräften gepflegt – dann kam Mitbegründer Friedrich Kuhn und weitere rüstige Rentner, die zur fleißigen Truppe wurden. Aktuell kommen die Männer etwa aus Schliengen, Auggen, Müllheim, Dattingen und Niederweiler. Im Lauf der Jahre gab es natürlich immer mal einen Wechsel, jemand hörte auf, neue Freiwillige kamen dazu. Der jüngste Neuzugang heißt Herbert Müller, sagt Kuhn, der mit Dieter Penner, Wolf Schürmeier, Ulrich Cochius, Rudolf Eggs, Clemens Herrmann, Eike Sparwald, Klaus Alber und Reimund Kipar die Rundum-Betreuung der Anlagen und Wege übernimmt. Einer der Herren sei fast 90 Jahre alt.

Die Sommer werden immer heißer, und hier oben, auf 665 Metern Höhe, sei es ohnehin ziemlich trocken, teilt der Chefgärtner mit. Die gute Nachricht: Bürgeln verfüge über eine eigene Quelle. Sie befinde sich rund zwei Kilometer entfernt in Richtung Blauen. Die Wasserversorgung sei kein Problem, allerdings werde damit achtsam umgegangen und in der Nacht gewässert.

Ein echtes Problem stellt die Raupe des Buchsbaumzünslers dar, die sich den Buchs schmecken ließ. Buchs dient bekanntlich der Einfassung der Beete, auf Bürgeln ist er deutlich sichtbar vertreten, um den herrschaftlichen Anblick zu betonen. Die Schlossgärtner bemühten sich nach Kräften, zu retten, was sich retten ließ. Jetzt zeigen sich kleine grüne Blätter, zwar vereinzelt, aber immerhin. Vernichte die Raupe nur die Blätter und keine Zweige, könne man von Glück sprechen, sagt Kuhn, aber es gilt noch, abzuwarten.

Besondere Aufmerksamkeit galt diesen Sommer dem Rosengarten. Auf Bürgeln blühen und duften nur bestimmte Farben, allen voran weiße und rote Rosen. Aber auch Rosenstöcke altern und werden entfernt. Als Gönner trat die Sparkasse Markgräflerland auf, die fünfzig Stöcke spendierte.

Befragt nach den hängenden Gärten von Bürgeln, eine Nachricht, die vor Jahren die Runde machte, winkt er nur ab: Das habe sich ein Schlossdirektor ausgedacht. Wahr indes ist, dass sich Kuhn durchaus als Schlossherr ausgibt. Nämlich wenn ihn Besucher fragen, wer er sei. Und als Mitglied des Bürgeln-Bunds gehören ihm ja mindestens drei Ziegel, lacht Kuhn. Natürlich klärt er die Gäste auf: Er sei im Verein und der Schlossgärtner. Doch da meldeten zwei Damen glatt Zweifel an: Einen Gärtner können sich Schlossbesitzer nicht mehr leisten.

Geld in die Kasse spült der Erlös, den die Schlossgärtner bei Bewirtungen einnehmen, eine weitere Aufgabe der emsigen Truppe. Verstärkung ist erwünscht: Montag und Donnerstag arbeitet das Team von 9 bis 13 Uhr auf Bürgeln – Mitstreiter sind willkommen.

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