Bürgermeisterwahl: Morgen sind 4531 Schliengener dazu aufgerufen, einen neuen Rathauschef zu wählen
Schliengen kann einen spannenden Wahlsonntag erwarten: Denn nach 30 Jahren steht ein Wechsel an der Rathausspitze an. Ob morgen Abend schon ein Nachfolger von Werner Bundschuh feststeht, ist allerdings fraglich. Schließlich sind fünf Bewerber um das höchste Amt in der Gemeinde im Rennen.
Von Claudia Bötsch
Schliengen. Gerechnet werden kann angesichts der Bewerberkonstellation und ohne etablierten Amtsinhaber jedenfalls mit einer hohen Wahlbeteiligung.
Fünf Bewerber für Bundschuh-Nachfolge
Um die Bundschuh-Nachfolge bewerben sich der Kanderner Bürgermeister Christian Renkert, der in Schliengen wohnt, Claus Weichel (Apotheker) aus Mauchen, Claus Czisla (selbstständiger Logistikberater) aus Wollbach, Simone Penner (Architektin) aus Schliengen und Sebastian Weil (selbstständiger Unternehmensberater) aus Binzen. Die Kandidaten Renkert, Weichel und Penner hatten – zusätzlich zur offiziellen Bewerbervorstellung am 18. November – noch eigene Vorstellungstermine in allen Ortsteilen angeboten (wir berichteten). Der Bewerber Weil war hingegen während des Wahlkampfs komplett „abgetaucht“ und auch nicht bei der offiziellen Vorstellung präsent.
Morgen, 1. Dezember, sind insgesamt 4531 Wahlberechtigte dazu aufgerufen, einen neuen Schliengener Rathauschef zu wählen. Darunter sind auch 379 Jungwähler ab 16 Jahren, die erstmals ihre Stimme abgeben dürfen.
Sollte morgen keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen, findet in zwei Wochen – also am 15. Dezember – ein zweiter Wahlgang statt. Dann würde die einfache Mehrheit genügen.
Doppelt so viele Briefwähler wie 2013
Bis gestern hatten bereits 563 Bürger ihre Briefwahlunterlagen beantragt – das sind doppelt so viele wie bei der Wahl von 2013, bei der Bundschuh mit klarem Votum im Amt bestätigt wurde. Damals gewann er seine dritte Wiederwahl mit 91,7 Prozent der Wählerstimmen und das bei einer Wahlbeteiligung von 41,3 Prozent. Auf den einzigen Mitbewerber, den Studenten Aron Kraft aus Mainz, entfielen lediglich rund 4,3 Prozent.
„Der deutliche Anstieg bei der Briefwahl entspricht auch dem allgemeinen Trend“, weiß Claudia Böhler-Fricker, die im Schliengener Rathaus für die Ergebnisermittlung zuständig ist, im Gespräch mit unserer Zeitung. Briefwahlunterlagen können in besonderen Ausnahmefällen, wie beispielsweise plötzlicher Erkrankung, noch bis am Wahlsonntag, 15 Uhr, im Rathaus Schliengen, Zimmer 1, Tel. 07635/31090, beantragt werden.
Von 8 bis 18 Uhr kann gewählt werden
Die Wahllokale in Schliengen und allen Ortsteilen sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Eingerichtet sind diese in Schliengen im Bürger- und Gästehaus, in Mauchen in der Burgunderhalle, in Liel in der Schlossgartenhalle, in Niedereggenen im Schulhaus Weihergärtle und in Obereggenen in der Blauenhalle. Insgesamt sind rund 50 Wahlhelfer im Einsatz.
Ergebnis wird im Bürger- und Gästehaus verkündet
Die Auszählung der Stimmen erfolgt jeweils in den Ortsteilen, das Ergebnis der Briefwahl wird im Schliengener Rathaus ermittelt. Auf der Homepage der Gemeinde werden die Hochrechnungen veröffentlicht, mit dem Endergebnis wird gegen 19 Uhr gerechnet. Dieses wird der scheidende Rathauschef dann im Bürger- und Gästehaus verkünden. „Wegen des Wetters und weil wir derzeit im Schliengener Rathaus Baustelle haben, sind wir dorthin ausgewichen“, erläutert Böhler-Fricker.
Sollte morgen bereits ein Nachfolger feststehen, wird im Bürger- und Gästehaus auch die Wahlparty stattfinden. Musik- und Gesangvereine stehen jedenfalls parat, und auch die Feuerwehr, die den traditionellen Bürgermeisterbaum stellt.
