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Schliengen Störche bauen Nest auf Strommast

Alexander Anlicker
In Bereich Hofmatten in Liel haben Störche ihr Nest auf dem Mast der Stromleitung errichtet. Foto: Alexander Anlicker

Ein Storchenpaar hat in Liel eine neue Heimstatt gefunden. Der Stromversorger Energiedienst verzichtet auf eine Umsiedlung, da sich bereits Eier im Nest befinden. Schutzmaßnahmen gibt es erst nach dem Schlüpfen der Jungstörche.

In Obereggenen brütet ein Storchenpaar schon das dritte Jahr auf dem Schlauchturm bei der Feuerwehr. Jetzt freut man sich auch im Schliengener Ortsteil Liel über ein eigenes Storchennest. Dort haben sich die Störche ausgerechnet einen hölzernen Masten einer Stromleitung als Unterbau für ihr Nest ausgesucht, nur wenige Meter vom Transformatorenhäuschen „Hofmatten 1“ entfernt.

„Ich finde es schön, in einem Ort ein Storchennest zu haben“, freut sich der Lieler Ortsvorsteher Otmar „Henry“ Sprich. Schließlich gelten die Störche gemeinhin als Frühlingsboten, Glücks- und Kinderbringer. Er habe schon von dem Nest gehört, es allerdings noch nicht selbst gesehen, sagt er am Redaktionstelefon. Mit Blick auf den – für die Störche – nicht ganz ungefährlichen Standort kann er sich auch vorstellen, gemeinsam mit dem Ortschaftsrat an einem anderen Ort eine Alternative zu schaffen, wo die Störche nisten können. Ähnlich wie in Hertingen, wo der BUND-Ortsverband Schliengen/Bad Bellingen einen Mast mit Nistkorb für die Störche aufgestellt hat.

Störche dürfen bleiben

„Leider können wir in solchen Fällen Gefahren für die Störche sowie das Risiko eines Stromausfalls nicht völlig ausschließen. Allerdings sind uns momentan leider die Hände gebunden“, teilt André Büssers von der Unternehmenskommunikation des Energieversorgers Energiedienst auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Nach Rücksprache mit der Storchenbeauftragten des Landkreises Lörrach, Heidi Hügner, die sich am Mittwochabend das Nest vor Ort anschaute, kommen sowohl eine Umsetzung des Nests als auch Sofortmaßnahmen zum Schutz der Störche nicht in Frage, erklärt Büssert. Denn zum einen würden die Störche ein umgesiedeltes Nest nicht mehr annehmen.

Zwei Eier im Nest

Und zum anderen dürfen die zwei schon im Nest befindlichen Eier nicht länger als fünf bis sechs Minuten unbebrütet liegenbleiben. Bei längerer Abwesenheit des Mutterstorchs droht den Embryonen der Tod durch Unterkühlung. Erst wenn die Tiere geschlüpft und gewachsen sind, lassen sich Schutzmaßnahmen an dem Nest durchführen.

Bei der Stromleitung handelt es sich um eine der letzten Freileitungen im Ort. Wenn die Kabel unter die Erde verlegt werden, dann könnte der Mast für die Störche stehen bleiben, hatten die Grundstückseigentümer der Storchenbeauftragten Hügner bei ihrem Termin vor Ort versichert. Auf alle Fälle stehe sie der Ortsverwaltung zur Verfügung, sollte diese für nächstes Jahr einen Alternativstandort suchen, erklärt sie.

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