Das haben sich viele gedacht an diesem Besuchssonntag. Trotz des ungemütlichen Wetters will der Gästestrom nicht abreißen. Verwalterin Melanie Vollmer sagt, „Wir haben gehofft, dass es gut läuft“. Schlechtes Wetter draußen sei erfahrungsgemäß der Garant für gut frequentierte Führungen im Innern.
Viele wollten im Lauf der Jahrhunderte damit ihr Geld verdienen. Fünfzehn Mal wurde das Schloss verkauft. Nur einer gab hier alles aus. Der Industrielle Richard Sichler, der 1920 kam und die Restauration der Ruine vorantrieb. Ein Glücksfall für das Rokoko-Schloss. „Kein Barock“, wie Schwarz betont. Sieben Millionen habe Sichler wohl investiert.1952 starb er im Müllheimer Krankenhaus. Seine zweite Witwe verließ die Wohnstatt mangels Mammons.
Überall im Schloss fällt die detailverliebte Verzierung auf. Da wo der Kronleuchter hängt, sitzt in im ersten Stock oft eine Uhr. Die schönste befinde sich laut Völker im Treppenaufgang gegenüber dem Eingangsportal.
Der Fürstabt habe die Uhren 1760 in Auftrag gegeben. Zu dieser Zeit spielte bereits die schillernde Präsentation der katholischen Mächte hinein. Alles durfte schön aussehen. Die Sache mit den Uhren lief über einen Architekten, der in Paris studierte, dort einen Uhrmacher traf. Die Steuerung seiner Unikate übernahm die Mutter-Uhr im Dach.