Auch der Anbau sogenannter Zwischenfrüchte trägt zur Reduktion des Nitrats in Boden und damit im Trinkwasser bei. „Zwischenfrüchte werden nach der Ernte des eigentlichen Anbaus gesät. Sie bilden unterschiedlich lange Wurzeln aus und entziehen so dem Boden das Nitrat.“ Kaufmann hat viele seiner Ackerflächen vom Seebodenhof mit Zwischenfrüchten wie Leguminosen, Winterrüben oder Senf begrünt. Die Pflanzen entziehen nicht nur den überflüssigen Stickstoff – sie tragen auch noch eine schöne Blüte „und verhindern bei Starkregen im Winter das Auswaschen des Bodens“, so der Landwirt.
Auf dem Weg zu „Normalgebieten“
Seit dem 1. Januar fallen die Wasserschutzgebiete rund um Efringen-Kirchen und Schliengen nicht mehr unter die Kategorie Sanierungsgebiete, sondern sind in der Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung in die niedrigere Kategorie der Problemgebiete eingestuft worden, erklärt Sonja Bierer, die für die Wasserschutzberatung im Landratsamt Lörrach zuständig ist. Das nächste Ziel, so Bierer, wäre die Einstufung zu Normalgebieten, „mit Nitratwerten von unter 35 Milligramm pro Liter Rohwasser.“ Grund- und Quellwasser, und damit auch die Trinkwasserbrunnen, sollen durch die Verordnung vor der Einbringung von zu viel Nitrat geschützt werden. Bierer, die für das Umweltministerium Baden-Württemberg die Werte überwacht, erklärt: „Die entsprechende EU-Nitratrichtlinie wurde bereits 1987 erlassen. Sie legt fest, dass der Nitratwert die Grenze von 50 Milligramm je Liter Rohwasser nicht überschreiten darf.“