Schliengen Zahlen auf Rekordniveau

Weiler Zeitung
Immer mehr Menschen entscheiden sich für die Briefwahl und gegen den klassischen Urnengang. Foto: sba/Fredrik von Erichsen

Bundestagswahl: Bad Bellingen und Schliengen verzeichnen so viele Briefwähler wie nie

Der Trend geht zur Briefwahl: Das gilt auch für die Gemeinden Bad Bellingen und Schliengen, die jeweils Rekordzahlen verzeichnen.

Von Claudia Bötsch

Bad Bellingen/Schliengen. Noch nie gab es so viele Briefwähler wie zur Bundestagswahl am 26. September, teilen die beiden Hauptamtsleiter Lioba Baumgartner (Schliengen) und Hubert Maier (Bad Bellingen) auf Nachfrage unserer Zeitung mit.

Doppelt so viele Briefwähler wie 2017

Bis gestern, Mittwoch, haben 1849 Schliengener (von 4319 Wahlberechtigten) ihre Briefwahlunterlagen beantragt. „Ein Spitzenwert – das sind doppelt so viele Briefwähler wie bei der Bundestagswahl 2017“, sagt Baumgartner. Vor vier Jahren hat die Gemeinde Schliengen 982 Briefwähler gezählt.

Corona habe den schon seit Jahren bestehenden Trend offenbar noch einmal befeuert. Bereits bei der Landtagswahl im März gaben 1549 Wähler ihre Stimme per Brief ab.

„Gewaltiger Anstieg“ auch in Bad Bellingen

Einen „gewaltigen Anstieg“ verzeichnet auch das Rathaus Bad Bellingen. Dort wurden bis gestern 1347 Briefwähler gezählt bei insgesamt 3371 Wahlberechtigten. „Das sind rund 40 Prozent – Rekord“, meint Maier am Redaktionstelefon.

Zum Vergleich: Bei der Landtagswahl am 14. März waren es 1041 Briefwähler bei 3298 Wahlberechtigten, bei der Bundestagswahl 2017 sogar „nur“ 735 Briefwähler bei insgesamt 3187 Wahlberechtigten.

In beiden Gemeinden hatte man bereits zur Landtagswahl auf je zwei Briefwahlbezirke aufgestockt. „Und wir denken schon an einen dritten“, blickt Maier auf die kommenden Wahlen.

Briefwahlunterlagen können noch bis spätestens Freitag, 18 Uhr, persönlich in den Rathäusern beantragt werden. Bei plötzlicher Erkrankung oder auch für den Fall einer Corona-Quarantäne gilt die Ausnahmeregelung bis Sonntag, 15 Uhr.

Wer keine Briefwahl macht, kann am Sonntag von 8 bis 18 Uhr in den jeweiligen Wahllokalen seine Stimme abgeben. In der Gemeinde Schliengen sind die Wahllokale im Bürger- und Gästehaus (Kernort), in der Mauchener Burgunderhalle, in der Lieler Schlossgartenhalle, in der Niedereggener Schule und in der Obereggener Blauenhalle eingerichtet. In Bad Bellingen geben die Bürger ihre Stimmen im Kurmittelhaus (Kernort) ab – das Kurhaus ist am Wochenende veranstaltungsbedingt belegt –, im Bürgersaal in Hertingen, im Foyer der Schule in Rheinweiler sowie im Pfarrheim der Kolpingsfamilie in Bamlach. Die Bamlacher Halle befindet sich derzeit noch „in den Endzügen“ des Umbaus, erläutert Maier.

Hygiene-Konzept für den Wahlsonntag

Beachten müssen die Gemeinden am Sonntag wieder ein umfangreiches Corona-Hygienekonzept. Es gelten Masken- und Abstandspflicht. Die Wahllokale müssen zum Beispiel halbstündlich gut gelüftet, die Tische und weitere Flächen regelmäßig desinfiziert werden, zählt Baumgartner auf. Beide Gemeinden bitten die Wähler darum, einen eigenen Kulli mitzubringen.

Maske, Desinfektion und Einbahnsystem

Die Wahllokale sind mit Spuckschutzscheiben ausgestattet. Wo möglich, wurde ein Einbahnsystem eingerichtet. Ohnehin ist die Zahl der Wähler, die sich gleichzeitig im Wahllokal aufhalten dürfen, beschränkt. Am Eingang wird darauf geachtet, dass die Bürger Maske tragen und sich die Hände desinfizieren.

Im Vorfeld musste zudem darauf geachtet werden, dass die Wahlräume eine ausreichende Größe haben. Das hatte für Niedereggenen zur Folge, dass nicht mehr in einem Klassenzimmer, sondern jetzt im Sport/Veranstaltungsraum der Schule gewählt wird.

In Schliengen sind knapp 70 Wahlhelfer im Einsatz, in Bad Bellingen sind es an die 40. Sie werden mit einem kleinen Hygienepaket mit Maske, Desinfektionsmittel und Handschuhen ausgestattet.

Lioba Baumgartner ist bereits seit 2008 für die Wahlen in der Gemeinde Schliengen zuständig. Routine gibt es da aber nicht: „Denn jede Wahl ist anders – mit Corona sowieso.“

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