^ Schliengen: Zeichen für Frieden und Freundschaft - Schliengen - Verlagshaus Jaumann

Schliengen Zeichen für Frieden und Freundschaft

(boe)
Bei der Gedenkveranstaltung in Riedisheim: Karl Mannhardt (r.) nimmt die Friedensflamme von Bürgermeister Hubert Nemett entgegen. Foto: zVg

Gedenken: Karl Mannhardt bringt Friedensflamme von Riedisheim nach Schliengen. 100 Jahre nach Kriegsende.

Schliengen - Symbol des Friedens und Zeichen der Aussöhnung: Am 11. November – 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs – hat Karl Mannhardt als Vertreter der Gemeinde Schliengen in Riedisheim die „Friedensflamme“ entgegengenommen. Heute Abend wird er sie im Wasserschloss dem Gemeinderat übergeben.

„Heute ist für unsere beiden Länder, Frankreich und Deutschland, ein denkwürdiger Tag. Vor hundert Jahren, am 11. November 1918, ging der unselige Erste Weltkrieg zu Ende. Er hat viel Not und Elend über unsere beiden Volker gebracht“, machte Mannhardt im Rahmen der Gedenkfeier deutlich. Seine Ansprache, für die er lang anhaltenden Beifall erntete, wurde für die Festgäste ins Französische übersetzt.

Erinnerung  an  das  Ende  des Ersten   Weltkriegs

Als Symbol des Friedens und zur Erinnerung an das Ende des blutigen Kriegs zwischen Deutschland und Frankreich habe man die Flamme des Friedens in Paris entzündet und zu den verschiedenen Orten, in denen schwere Kämpfe mit vielen Toten und Zerstörung stattgefunden haben, bis hierher nach Riedisheim getragen. „Ich bin dankbar und stolz, dass ich sie in Empfang nehmen und von Riedisheim in Frankreich über den Rhein nach Schliengen in Deutschland tragen darf“, betonte Mannhardt. Dies sei ein weiteres Zeichen der deutsch-französischen Aussöhnung nach den Kriegen im 20. Jahrhundert.

„Die Flamme wurde als Flämmchen durch die beiden Staatsmänner Präsident Charles De Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer entfacht. Sie haben am 22. Januar 1963 den Elysee-Vertrag abgeschlossen“, blickte Mannhardt auf die Historie zurück. „Das Flämmchen glühte auf und wurde zur Flamme, als bei der Begegnung am 22. September 1984 Frankreichs Präsident François Mitterrand und Deutschlands Bundeskanzler Helmut Kohl vor dem Beinhaus der Gedenkstätten von Verdun gestanden sind. Hand in Hand, zum Zeichen der Versöhnung unserer beiden Länder.“

Aus Erbfeinden sind Freunde geworden

Und zum Zeichen dafür, dass aus den Erbfeinden Deutschland und Frankreich Freunde geworden sind, „haben sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der Deutsche Bundespräsident Frank Walter Steinmeier am vergangenen Sonntag in der Kathedrale zu Straßburg freundschaftlich umarmt.“

Mannhardt nutzte seine Rede für ein starkes Plädoyer für Frieden und länderübergreifende Freundschaft: „Wir wollen die Flamme des Friedens in unseren Herzen tragen und – jeder auf seine Weise – dafür sorgen, dass sie nicht erlischt. Auch wir reichen uns die Hand und wollen befreundete Nachbarn sein und für immer bleiben.“ Denn im Krieg gebe es keine Sieger, nur Verlierer.

Mannhardt   regt    Partnerschaft    der   Gemeinde  an

In diesem Zusammenhang regte der Schliengener Ehrenbürger eine Partnerschaft zwischen beiden Gemeinden an, die schon seit einigen Jahren freundschaftlich verbunden sind. „Vielleicht ist der heutige Tag auch der Beginn einer dauerhaften Freundschaft zwischen Riedisheim und Schliengen, meinte er an Bürgermeister Nemett gewandt – worauf es Beifall vom Publikum gab.

Die Gedenkfeierlichkeiten in Riedisheim hatten ihren Ausgang am Ehrenmal auf dem Friedhof genommen. Dort legte Mannhardt mit Bürgermeister Nemett einen Kranz am Grabmal der gefallenen Soldaten nieder.

„Viele Soldaten und Veteranen in Uniform waren angetreten. Eine schottische Kapelle, die Feuerwehr und viele Vertreter von Vereinen und Organisationen waren aufmarschiert. Frauen in Tracht und eine Gruppe Schüler. Der ganze Platz vor dem Friedhof war gefüllt mit Bürgern von Riedisheim“, berichtet Mannhardt im Nachgang der Veranstaltung.

Zum Abschluss wurde die Nationalhymne Frankreichs gesungen. Danach ging es zum Gemeindesaal, wo Mannhardt vor zahlreichen Gästen seine Rede hielt. Ausstellung wird im Sommer 2019  in  Schliengen  gezeigt Nach der Zeremonie war bei Wein und Gugelhupf Zeit für „gute Gespräche“, berichtet Mannhardt, der mit Tochter Sonja und Horst Iburg angereist war. „Die Leute gaben uns das Gefühl, dass wir ihnen willkommen sind. Überhaupt war mein größter Eindruck die allgemeine Gastfreundschaft.“ Bei den Gesprächen sei auch immer wieder angeklungen, „zwischen Riedisheim und Schliengen eine engere Verbindung, vielleicht sogar eine Partnerschaft, zu gründen“.

Vor der Rückkehr nach Schliengen wurde noch die Ausstellung „Riedisheim… 1918…“ besucht. Sie soll im Juni, Juli und August auch in Schliengen zu sehen sein.

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