Schönau Alte Kneipe im Zirkuszelt

Markgräfler Tagblatt
Jonglage, Theater und noch viel mehr bieten die Künstler des Vereins Zansiba (links Petra Jeroma, rechts Heike Johannsen).                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Kultur: Letzte Vorstellungen des wandernden Theater-Zirkus-Projekts in Utzenfeld

In die Kneipe „Zum täglichen Laster“ laden die Mitglieder des Vereins Zansiba noch einmal am Samstag- und Sonntagabend auf den Sportplatz in Utzenfeld ein.

Von Ulrike Jäger

Utzenfeld. Die 13 Mitglieder von Zansiba in allen Altersklassen sind Kultur- und Erlebnispädagogen, Elektriker, Zimmerer, Musiker, Theatermacher oder Lebenskünstler und haben eines gemeinsam: Spaß an Theater und Zirkus, an Geschichten und Geselligkeit. Und sie möchten mit ihrem Zirkustheater in der Kneipe unterm großen Zeltdach die Menschen zusammen bringen.

Mit ihrem Stück greifen sie die Geschichte der Kneipen in den letzten 100 Jahren auf, die früher Treffpunkt für alle waren und heute immer mehr verschwinden.

Mit der doppelten Wortbedeutung spielt der Titel auch auf die schönen Oldtimer-Laster an, die die Umrandung des Theaterraums bilden. Hier stehen Unimog, Feuerwehrfahrzeug oder ein quietschgrüner Mercedes-Rundhauber auf der Wiese, und drinnen sieht es aus, wie in einer schönen alten Kneipe.

Auf den Tischen liegen Häkeldeckchen, darüber hängen altmodische Lampenschirme, die Bar besteht aus ausrangierten Paletten. „Wir waren ein bisschen auf Flohmärkten unterwegs“, sagt Petra Jeroma, Erlebnispädagogin und eine der Geschichtenerzählerinnen, mit einem Lächeln. Heike Johannsen, Sozial- und Kulturpädagogin, die nicht nur auf Stelzen läuft, sondern nebenbei auch noch jongliert, ergänzt, dass das Kneipenambiente gewollt ist: „Wir machen hier kein klassisches Theater.“ Sie seien ein temporärer Ort der Kultur, am Dorfrand errichten sie ihr Wandertheater mit den alten Lastern, über die ein Zirkuszeltdach gespannt ist.

Das Kneipensterben sei gerade im ländlichen Raum ein Thema, und da die meisten von ihnen in Dörfern leben, würden sie dies hautnah miterleben, sagt Heike Johannsen.

Ort des Zusammenkommens

An den Wänden hängen in alten Bilderrahmen liebevoll gestaltete Bilder der diversen Gaststätten des Dorfes, in dem sie gerade auftreten. Während des Stücks wird Flammkuchen im eigens gebauten Pizzaofen gebacken, und mit Overheadprojektoren wird Schattentheater an die Wand geworfen.

Es soll ein Wohlfühlort sein, ein Ort des Zusammenkommens und der Geselligkeit, betonen die beiden, und auch das Publikum wird mit in das Stück einbezogen. „Uns allen liegt die dörfliche Gemeinschaftsbildung sehr am Herzen“, sagen sie. Dies würde während des Stücks auch spielerisch eingebracht. Mehr wollen sie aber nicht verraten, das soll das Publikum selber herausfinden. Luftakrobatik, Gesang, Tanz und Theater, Kneipengeschichten und Musik, essen und trinken und Spaß haben, das verspricht dieser bunte Mix an Unterhaltung. 70 Plätze gibt es in der Wanderkneipe „Zum täglichen Laster“, rund 90 Minuten dauert das Stück. Der Eintrittspreis ist solidarisch und liegt zwischen acht und 15 Euro, je nach Geldbeutel.

Die nächsten Vorstellungen gibt es in Utzenfeld beim Sportplatz am Samstag, 10. August und Sonntag, 11. August, jeweils um 20.30 Uhr, Einlass ist ab 20 Uhr.

Das Projekt, zu dem auch Puppen-Clowns-Theater, Kindertheater und Zirkusworkshops gehören, wird vom Fonds Soziokultur gefördert. Weitere Informationen unter www.zansiba.de. Kartenreservierung unter Telefon 01515-1189760 oder per E-Mail info@zansiba.de

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