Schönau „Am Schluss sind alle auf den Beinen“

Markgräfler Tagblatt
Rüdiger Geiss spielt Elwood Blues. Foto: Karin Maier Foto: Markgräfler Tagblatt

Blues Brothers: Interview mit Schauspieler Rüdiger Geiss / Vorstellungen sind ausverkauft

Schönau. Nur noch zwei – ausverkaufte – Aufführungen gibt es von den Schönauer Blues Brothers im Rahmen der 3. Wiesentäler Kulturwochen im Bürgersaal in Schönau. Überaus erfolgreich und mitreißend zum Mitklatschen, Mitsingen und Mittanzen. Rüdiger Geiss aus Schönau spielt Elwood Blues nebst Blues Harp (Mundharmonika). Karin Maier befragte ihn dazu.

60 Prozent des Stücks sind noch so, wie wir es schon gespielt haben. Einige Spielszenen und Lieder sind anders. Ich fand beides gut. Was mir damals besser gefallen hat, war, dass wir mehr Platz hatten und der Aufführungsort größer war. Wobei aber ein paar Zuschauer gesagt haben, dass ihnen das Engere, Kleinere im Bürgersaal gut gefallen hat. Das glaube ich schon. Man ist halt noch näher dran am Publikum als damals. Auch ist schön, dass beim Einlass – eine Stunde vor Aufführungsbeginn – wir schon fix und fertig sind und sich immer mal jemand von den Akteuren mit den Leuten unterhält. Es ist insgesamt eine gelungene Sache, finde ich. Der künstlerische Leiter Mehmet Ermis ist ein super Organisator.

Ich bin ja öfters beim FC Schönau und im FC-Hüttle. Und Mehmet Ermis war und ist mit dem FC verbunden. Er hat dann mal gehört, dass ich Schauspieler bin. Ich habe auch mal was da gemacht beim bunten Abend. Dann hat er mich mal gefragt. Dann war es auch praktisch, dass ich auch ein bisschen Blues-Mundharmonika (Blues Harp) spiele.

Nein, nein. Das habe ich für mich gemacht. Als kleiner Bub habe ich mal Blasmusik gemacht. Da habe ich Tenorhorn gespielt, und ich musste immer ewig weit laufen mit dem Riesen-Instrument. Da habe ich einfach gesagt, irgendwann möchte ich mal ein Instrument spielen, das ich einfach in die Tasche stecken kann. Es ging ewig, bis ich aus der Mundharmonika Blues Töne rausgekriegt habe. Blues Brothers war das erste Mal, dass ich mit Leuten zusammen Bluesmusik gemacht habe.

Das ist immer anders. Manchmal ist es am Anfang etwas verhalten. Aber am Schluss sind immer alle auf den Beinen und singen und tanzen mit. Das macht dann schon Spaß. Ich werde es dann vermissen. Dann muss ich meine Mundharmonika wieder einpacken und habe erst einmal keine Gelegenheit, zu spielen.

Für den guten Zweck, für den wir spielen, gibt es ja noch die Geldübergabe, auf die bin ich noch gespannt. Die Organisatoren wissen natürlich, wohin das Geld geht, aber für viele – auch für mich – ist es eine Überraschung. Ich weiß noch nicht, wohin das Geld geht. Gespannt bin ich auch, was durch die Aufführungen erspielt wird – abzüglich Unkosten.

Wir haben den Riesenvorteil, dass wir den Bürgersaal nicht an die Stadt zahlen mussten, dass wir auch sonst so von der Stadt unterstützt worden sind und dass wir auch in dem Raum bleiben konnten während der Proben und Aufführungen und nicht immer auf- und abbauen mussten. Also dass wir das im Rahmen der Wiesentäler Kulturwochen der Stadt Schönau machen konnten.

Rüdiger Geiss (49 Jahre alt) wohnt mit seiner Familie in Schönau. Der gelernte Schauspieler und Blues-Mundharmonika-Spieler ist als Heilpädagoge an einer Schule in der Schweiz tätig. Der Blues-Mundharmonika-Spieler und Fußballfan ist zuständig für die Integration von vier geistig- und lernbehinderten Kindern in eine Regelklasse.

Die Aufführungen am 26. und 29. Oktober sind ausverkauft. Keine Abendkasse.

Das Gespenst von Canterville, das Sie damals mit der „Kleinen Bühne Schönau“ im Bürgersaal in Schönau gespielt haben, war Ihre erste Begegnung mit Schönau, oder?

Vor Jahren haben Sie die Blues Brothers ja schon mehrmals aufgeführt in der früheren EWS-Kulturhalle. Was ist anders?

Wie kam der Kontakt zum Hauptorganisator und künstlerischen Leiter Mehmet Ermis eigentlich zustande?

Haben Sie das Mundharmonikaspielen während der Schauspielausbildung gelernt?

Ist das Publikum immer gleich?

Ansonsten: Sind Sie auch in einer „Heiligen Mission“ unterwegs?

Nein, ich hatte vorher als Berufsschauspieler, noch in Freiburg wohnend, 2001 im Buchenbrändle bei „Die drei Musketiere“ als Freilichtaufführung mitgespielt, dann kam „Das Gespenst von Canterville“ als Indoorveranstaltung der „Kleinen Bühne Schönau“.

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