Schönau Aus der eigenen Komfortzone heraustreten

(vs)
Mit den Themen Rassismus und Diskriminierung beschäftigten sich die Schüler des Gymnasiums Schönau. Foto: Vanessa Seger

Gymnasium: Lernparcours zu den Themen Rassismus und Diskriminierung.

Schönau - Kürzlich veranstalteten fünf Schülerinnen der Oberstufe – Susanne Metzler, Hanna Skorupan, Jana Spitz, Lena Schäfer und Vanessa Seger – einen Lernparcours für die fünften Klassen des Gymnasiums Schönau. In diesem Lernparcours ging es darum, die Schüler für interkulturelle Kompetenzen zu sensibilisieren.

Innerhalb von 90 Minuten durchliefen sie gemeinsam mit ihren Mentoren vier Stationen, die dazu diente, die Kinder langsam an die Themen Rassismus und Diskriminierung heranzuführen. Sie sollten darüber hinaus die Problematik, die sich hinter diesen Themen verbirgt, erkennen. So mussten sich die Schüler gegenseitig einschätzen, indem sie nur das Äußere ihrer Tischnachbarn sahen. Vom Aussehen sollten sie dann auf mögliche Freizeitaktivitäten oder den Musikgeschmack der jeweiligen Person schließen. An dieser Station sollte gezeigt werden, dass man eine Person durch reines Betrachten nicht einschätzen kann, sondern diese erst kennenlernen muss. Der Begriff „Fremdgehen“ wird hierbei mit dem Heraustreten aus der eigenen Komfortzone assoziiert. Die Schüler sollen zukünftig offener auf unbekannte, neue Dinge zugehen und sich davor hüten, zu schnell ein Vorurteil über eine Person zu bilden.

Die zweite Station beinhaltete eine kurze Theaterszene, die die Schülerinnen der 11. Klassenstufe vorbereitet hatten. In der Szene ging es um eine Person, die sich beim Fußballspielen verletzt hatte. Das Besondere war, dass die Darstellerinnen die Szene präsentierten, jedoch schlicht mithilfe von Gestikulation und Lauten. Die Mimik und Gestik einer Person reicht daher aus, um zu verstehen, was diese erzählen möchte. Den Sechstklässlern wurde mit dieser Station die Bedeutung von Mimik und Gestik im Umgang mit anderen Personen vermittelt.

Zum Schluss wurden den Kindern einige Zitate wie „Alle Ausländer sind kriminell“ vorgelegt und von diesen im Anschluss verstärkt diskutiert und kritisiert. „Die Welt gehört allen Menschen. Es wäre unfair, wenn jemand ausgeschlossen oder beleidigt wird, weil er aus einem anderen Land kommt“, sagte ein Schüler.

Eine Blutorange kann ebenfalls als Beispiel für die erste Begegnung zweier Menschen verwendet werden, denn von außen wirkt diese womöglich wie eine gewöhnliche Orange. Automatisch tritt dann der Gedanke hervor, dass diese von innen orangefarben ist. Schneidet man sie jedoch auf, findet man mit Erstaunen heraus, dass das Fruchtfleisch rot ist. Vom äußeren Bild einer Person lassen sich andere Menschen leicht beeinflussen und bilden sich sofort eine Meinung, anstatt abzuwarten und die Person genauer kennenzulernen.

Die Idee hinter diesem Projekt stammt aus der Arbeitsgruppe „Eine Schule mit Courage - eine Schule ohne Rassismus“, die sich dieses Jahr am Gymnasium Schönau zusammengefunden hat. Die Schülerinnen bereiteten das Projekt gemeinsam mit Philipp Bödingmeier vor. Es wird vermutlich ebenfalls für höhere Klassen solch ein Projekt entwickelt und auf die jeweilige Altersklasse spezialisiert werden.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading