Schönau BI: Mehr Freiraum – mehr Sicherheit

Christoph Schennen
Setzen sich für die Sperrung der Talstraße ein: Carolina Bruck-Santos, Katharina Hackner, Isaac Hailperin, Bilfried Schwaab und Christiane Dalcomo. (v.l.) . Foto: /Christoph Schennen

Am 15. Oktober steht der Bürgerentscheid in Schönau zur Sperrung der Talstraße an. Im Vorfeld informierte die Bürgerinitiative „Stadtraum statt Gränzzaun“ über ihre Ziele und Wünsche. Deutlich wurde: Sie geht mit großer Zuversicht in den Entscheid.

Die Bürgerinitiative (BI) „Stadtraum statt Gränzzaun“ hat am Donnerstagabend im Bürgersaal ihr Anliegen erläutert und dafür geworben, beim Bürgerentscheid am 15. Oktober für die Teilsperrung der Talstraße zwischen der Kreuzung Gentnerstraße/Neustadtstraße und der Kreuzung an der B 317 zu votieren. Die Sperrung soll von Montag bis Freitag von 7 bis 14 Uhr gelten.

Nach kurzen Vorträgen beantworteten die Vertreter der BI Isaac Hailperin, Katharina Hackner, Christiane Dalcomo, Bilfried Schwaab und Carolina Bruck-Santos Fragen der rund 40 Bürger. Sie widersprachen auch einigen Aussagen von Bürgern, die die Sperrung mit Skepsis betrachten.

Wunsch nach großem Platz

Würde die Sperrung umgesetzt, entstünde eine zusammenhängende, ausreichend große und sichere Pausenhoffläche für die Gymnasiasten, so die BI. Die Idee ist nicht neu; im April 2006 entschied der Gemeinderat beide Flächen den Schülern als Aufenthaltsort zur Verfügung zu stellen. „Mehr Freiraum und Bewegung bedeutet auch mehr Sicherheit“, sagte Hailperin. Ziel der BI ist der Erhalt und die Einheit von Gymnasium- (750 Quadratmeter und Rathausplatz (520 Quadratmeter) als einen offenen Platz für Veranstaltungen und Feste. Dalcomo schilderte, wie es dazu kam, dass ein Bauzaun aufgestellt wurde, um den Schulhof des Gymnasiums von der Talstraße zu trennen. 2019 wurde die Stadtverwaltung aufgefordert, den Schulhof zum Schutz der Schüler vom Straßenverkehr abzusichern.

In diesem Jahr stimmte der Gemeinderat dann mehrheitlich gegen eine temporäre Sperrung der Talstraße. Daraufhin gründete sich die BI, um mit dem Bürgerentscheid genau diesen Beschluss wieder aufheben zu können.

15 Autos pro Stunde mehr

Würde die untere Talstraße gesperrt, müssten Autofahrer über Schönenberger Straße und Gentnerstraße beziehungsweise Neustadt-Straße und Hintere Hofmatt fahren, um die Geschäfte in der oberen Talstraße zu erreichen. Hackner versicherte jedoch: „Es gibt eine Mehrbelastung für die Anrainer, aber sie ist nicht wahrnehmbar.“ Sie nannte die Zahl von 15 Fahrzeugen pro Stunde, die zusätzlich durch diese Straßen rollen würden. Die meisten würden diese Straßen ohnehin schon nutzen – und eben nicht die Talstraße.

Hailperin sagte, die Umsetzung der Sperrung sei nicht teuer. Der Gemeinderat müsse entscheiden, wie sie umgesetzt würde. Die BI geht davon aus, dass man acht Schilder aufstellen müsse, die auf die Sperrung hinweisen würden. Die Einfahrt in die Talstraße könnte auch durch zwei Poller verhindert werden. Hailperin schätzt die Kosten auf einen Betrag zwischen 10 000 und 70 000 Euro, je nachdem, ob mit Pollern oder Schildern.

Schülerzahlen steigen

Bilfried Schwaab äußerte als Vorsitzender des Elternbeirats des Gymnasiums im Gespräch mit unserer Zeitung die Befürchtung, die Existenz des Gymnasiums sei in Gefahr, wenn man angesichts steigender Schülerzahlen die Pausenhoffläche nicht vergrößere.

Bruck-Santos meinte, der freitägliche Wochenmarkt könne sich bei einer Sperrung auf die Talstraße ausbreiten und somit von dieser profitieren.

Dalcomo erläuterte, dass bei einer temporären Sperrung der Talstraße lediglich eine niederschwellige Trennung zwischen der Talstraße und Gentner- sowie der Neustadtstraße erfolgen müsse – beispielsweise durch Fahrradständer. Hier gebe es aber jetzt schon eine Trennung vom Platz zur Straße und zwar durch Parkplätze.

Deutlich wurde auch: Stimmen die Schönauer Bürger am Sonntag, 15. Oktober, gegen die Sperrung des Teilstücks der Talstraße, braucht es weiterhin eine Abtrennung des Schulhofs von der Straße – wie diese aussieht entscheidet dann der Gemeinderat.

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