Im Klosteralltag sah das Noviziat, das Maldacker durchlief, jeden Tag, außer sonntags, Unterricht bei den Mitbrüdern des Konvents vor: die kapuzinischen Konstitutionen, Geschichte und Spiritualität der Kapuziner, Liturgie der Messe, Theologie des geistlichen Lebens sowie das Leben heiliger Kapuziner. Die spirituellen Früchte des Noviziats sollten auch durch das gemeinsame und persönliche Gebet, beim Bibelteilen und in den Zeiten der Meditation und Kontemplation gedeihen.
Daneben war Arbeit in der Natur angesagt, denn das Kapuzinerkloster in Camerino bearbeitet große landwirtschaftliche Flächen, wo Obst und Gemüse aller Art, Weizen, Reben und Olivenbäume wachsen.
Jede Woche verbrachten die Novizen einen Nachmittag im Altenheim. Zu den sozialen Aufgaben gehörte zudem die Betreuung und Pflege dreier älterer Mitbrüder im Haus. Außerdem waren die Novizen für sämtliche Putzarbeiten im Kloster zuständig. Eine Zeit lang war Maldacker auch als einer von drei Besucherführern im Kloster tätig. Meist sei es eine große Herausforderung gewesen, auf italienisch das Haus und seine Geschichte zu erläutern, erinnert sich der Schönauer.