Der zweite Strang entstehe durch das Kühlen der Kunststoffstränge und laufe derzeit über fünf kleine Kamine nach oben heraus. Diese sollen nun zusammengeführt und verlängert werden. Darüber hinaus gibt es die Gebäudeentlüfter auf dem Dach. Die Unterschiede der Emissionen hingen mit der Anzahl der laufenden Anlagen zusammen, so Drechsel.
Vor allem bei Westwind treffe es die Anwohner besonders stark, so die Darlegung der Bürger. „Wir wollen nicht, dass Sie da drüben im Dampf leben“, sagte Drechsel, der aber auch immer wieder betonte: „Wir halten unserer Messwerte ein – Punkt.“
Die Diskussion
In einer anschließenden Diskussion im Besprechungsraum stellten die Bürger Fragen und ließen ihrem Ärger freien Lauf. Viktor Asal sagte: „Seit Januar haben wir nun Gestank und Rauch und können uns kaum dagegen wehren.“ Drechsel zeigte immer wieder Verständnis für die Bürger und betonte: „Wir machen, was wir können, um die Situation zu verbessern und weit mehr als wir müssen“. Seine Bemühungen rechneten ihm die Bürger hoch an.
Aber Drechsel gab auch zu, dass er nicht wisse, was genau aus dem Abluftkamin rauskomme. Auf die Frage von Regina Asal, ob sie mit ihrem Enkel nun nach draußen gehen könne, was bedeute, auch in die Rauchwolke zu gehen, sagte Drechsel, es gebe keine gesundheitlichen Bedenken, aber er würde es auch nicht tun.
Ludwig Asal zeigte ein Bild vom schwarzen Rauch vor seinem Wohnhaus. Doch blaue oder schwarze Wolken sind Drechsels Meinung nach nur ein Lichtbrechungsphänomen. Auf der anderen Seite des Gebäudes sei die Wolke nicht mehr dunkel. Viktor Asal sprach mehrere Krebsfälle im Wohngebiet an, ohne die Firma dafür zu beschuldigen. „Es war falsch, dass die Produktion erhöht wurde, bevor das Problem gelöst wurde“, sagte Martina Kummerer.
Immerhin sei das Lärmproblem vom Tisch: Drechsel hatte hierzu positive Rückmeldungen bekommen. Die Dachlüfter schließen automatisch von 22 bis 6 Uhr. Nur ein Surren hören die Anwohner noch, woher es kommt, hat die Firma noch nicht herausgefunden.
Mit den Bürgern will Celanese in Kontakt bleiben und über die erfolgten Maßnahmen sprechen. Belästigungen sollen die Bürger weiterhin melden.