Schönau Das Internet vergisst nie

Markgräfler Tagblatt
Das Internet spielt für Jugendliche eine sehr große Rolle. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Elternakademie Oberes Wiesental: Präventionsveranstaltung zum Thema Medienwelten Jugendlicher

Oberes Wiesental. Vor Kurzem fand mit gut 60 Eltern, Lehrern und Schülern die zweite Veranstaltung der Elternakademie Oberes Wiesental statt. Nach der Begrüßung durch die Schulsozialarbeiter des Caritasverbands Lörrach begann Dieter Molitor mit seinem Vortrag über die Medienwelten Jugendlicher.

Er gab den Eltern zunächst einen Einblick, welche YouTuber und Influencer zur Zeit besonders angesagt sind und welche Inhalte sie durch Videos und Bilder verbreiten. Anschießend machte Molitor auf das Thema Fake News aufmerksam, da hierbei auch über soziale Netzwerke Unwahrheiten in sehr kurzer Zeit verbreitet werden.

Doch nicht nur Fake News stellen für Kinder und Jugendliche eine Gefahr dar, sondern auch Fake Profile. Im Rahmen dieser geben sich ältere Menschen, in der Regel Männer, als Jugendliche aus, um dadurch ein Vertrauensverhältnis zu jungen Mädchen aufzubauen. Im Laufe der digitalen Unterhaltung werden die Jugendlichen immer weiter ausgefragt und sogar teilweise aufgefordert, Nacktbilder oder anderweitig pornographisches Material zu schicken. Hierbei sei den jungen Menschen das Ausmaß ihres Handelns oft nicht bewusst, doch „das Internet vergisst nie“.

Allerdings bieten die Digitalisierung und das Internet auch viele Chancen. So würden die Schüler das Internet auch zum Wissenserwerb nutzen. Seine Erfahrungen aus dem Schulunterricht stützte Molitor mit einer Studie des ZDF, in der 47 Prozent der Schüler angaben, die Videoplattform YouTube zum Lernen zu benutzen.

Trotz vieler Vorteile, die das Internet bietet, möchte Molitor die Eltern sensibilisieren und dazu animieren, festgestelltes Fehlverhalten ihres Kindes in sozialen Netzwerken zu thematisieren. Weiter rät Molitor, keine PCs und internettauglichen Geräte dauerhaft im Kinderzimmer zu platzieren und die Nutzung dieser zu regulieren. Das kann beispielsweise durch Apps geschehen, anhand derer die Eltern die Nutzungsdauer oder das Herunterladen von Daten ihres Kindes überprüfen können. Neben diesen Vorsichtsmaßnahmen empfahl Molitor: „Seien Sie Vorbild und stets über aktuelle Veränderungen informiert, zum Beispiel über www.klicksafe.de.“

Im Anschluss ging Polizeihauptmeister Markus Becker auf die straf- und zivilrechtlichen Folgen ein, wenn pornographische Bilder auf einem Smartphone gefunden werden. Dabei berichtete er von Fällen, in denen elfjährige Kinder Bilder von sich verschickt hatten und anschließend damit erpresst wurden.

Auch das Thema Cybermobbing und dessen Folgen beschäftigt die Polizei immer wieder. Becker empfahl den Eltern, auf Verhaltensänderungen, Aggressivität und Rückzug des Kindes zu achten, um mögliche Anzeichen dieser Art des Mobbings wahrzunehmen.

Damit auch die Schüler über die Gefahren ihres Handels informiert sind, besuchte Polizeihauptkommissarin Helena Brixa, die für die Prävention im Landkreis Lörrach zuständig ist, anschließend die sechsten und siebten Klassen der Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental und des Gymnasiums Schönau und klärte die Schüler über die straf- und zivilrechtlichen Folgen auf. Dabei ging sie insbesondere auf das Recht am eigenen Bild sowie das richtige Verhalten beim Chatten ein und sensibilisierte die Jugendlichen dahingehend, dass es Menschen im Internet gibt, die sich als jemand anderes ausgeben.

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