Schönau Der „Gränzzaun“ ist Vergangenheit

Verena Wehrle
Die Schüler tragen freudig die Bauzaun-Elemnte weg: Endlich mehr Platz zum Toben. Foto: /Verena Wehrle

Ein besonderer Tag für Schönau: Der Bauzaun ist weg – die untere Talstraße ist gesperrt. Die Gymnasiasten feiern eine Abbau-Party.

Nach zehn Monaten ist es soweit: Der Bauzaun, der im Februar aufgebaut wurde, um den Schulhof von der Talstraße abzutrennen, ist Vergangenheit.

„Endlich ist der Zaun weg“, sagt Schülersprecherin Amara Igwe freudig ins Mikrofon. Zuvor waren es die Schüler selbst, die die Elemente des Zauns abbauten – unter den dazu passenden Klängen des Queen-Songs „I want to break free“. Die untere Talstraße war zu dem Zeitpunkt bereits abgesperrt.

Schüler rennen über Straße

„Es hat sich gelohnt, dass wir unser Ziel nicht aus den Augen verloren haben und dafür gekämpft haben“, betont Igwe. Der Jubel ist groß, die Freude den Schülern anzusehen und zu hören. „Schau mal, wir können hier durchrennen, los renn!“, ruf ein Schüler seinem Freund zu und beide rennen über die abgesperrte Talstraße als ob es nichts Schöneres gäbe. Andere spielen Federball oder Fußball. Und schon gleich ist deutlich, wie viel mehr Platz den Schülern zum Toben bleib. Die begrenzten 750 Quadratmeter innerhalb der Bauzaun-Elemente sind nun um die Talstraße sowie den Rathausplatz erweitert.

„Es lebe der Stadtraum“

Nach jahrelangem Ringen um einen sicheren Pausenhof ist dies wahrlich ein besonderer Moment für die Schüler des Schönauer Gymnasiums. Deshalb dürfen sie an diesem Freitagmorgen über eine Stunde ihren vergrößerten, autofreien Pausenhof genießen – dazu gibt es Plätzchen und Punsch. „Die heile Schönauer Welt wurde ordentlich durcheinandergewirbelt und bleibt nicht wie sie war“, blickt Nathalie Springhardt als stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende und Mitglied der Bürgerinitiative „Stadtraum statt Gränzzaun“ zurück. „Der Gränzzaun ist tot, es lebe der Stadtraum“, jubelt sie ins Mikrofon.

Auch Bürgermeister Peter Schelshorn freut sich mit den Schülern, wenngleich wenn er sich die Straßensperrung schon viel früher gewünscht hatte, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Die Anlieferung der Schilder habe sehr lange gedauert

„Ich freue mich, dass es endlich vorbei ist. Die Abstimmung beim Bürgerentscheid war ein deutliches Zeichen, das ist gut für euch. Ich wünsche euch viel Spaß mit eurem vergrößerten Pausenraum“, sagt Schelshorn zu den Schülern.

Anerkennung für Schüler

Seine „herzliche Anerkennung“ sprach Schulleiter Jörg Rudolph den versammelten Schülern aus, „dass ihr so was Tolles aus der schwierigen Situation gemacht habt. Das hat gezeigt, dass es sich lohnt, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren. Ihr könnt etwas veränd ern.“

Die provisorische Lösung

Zwei Scherengitter sperren die Talstraße von der B  317 ab, auf der Bundesstraße stehen zwei Klappschilder, die den Autofahrern die erlaubte Fahrtrichtung anzeigen. Ein Durchfahrtsverbotsschild und eine Pylone stehen am Ende des abgesperrten Bereichs hin zur oberen Talstraße. Jeden Schultag um 14 Uhr werden die Elemente abgebaut, die Schilder zugeklappt. So sieht die provisorische Lösung aus. Die Gelder für eine dauerhafte Absperrung seien bereits in den Haushalt eingestellt, informiert Schelshorn. Der Gemeinderat werde bald über mehrere Alternativen zur Sperrung der Talstraße abstimmen. „Ich bin gespannt, ob sich dann noch mal eine Bürgerinitiative gründen wird“, so Schelshorn schmunzelnd.

Auch der Markt profitiert

Auch Katharina Hackner von der Bürgerinitiative ist bei der Abbau-Party dabei. Es ist Markt und die ersten Verkäufer fahren ihr Anhänger auf den Rathausplatz. Hackner ist sich sicher: Auch für die Einkäufer wird der Marktbesuch dank der Straßensperrung entspannter.

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