Schönau Die Politik soll endlich handeln

Vanessa Seger

„Fridays for Future“: Schüler demonstrieren in Schönau für mehr Klimaschutz

Schönau - „Fridays for Future“: Mehr als 200 Schüler demonstrierten vergangenen Freitag in Schönau für eine bessere Zukunft. Organisiert wurde die Demonstration von zwei Schülerinnen des Gymnasiums Schönau, die von der Initiative „Parents for Future“ unterstützt wurden.

Gymnasium: Demonstrierende Kinder müssen mit Konsequenzen rechnen

Das Gymnasium selbst bot nicht sehr viel Unterstützung an. Wie bereits bei vorherigen „Fridays for Future“–Demonstrationen tolerierte die Schule das Protestieren während der Schulzeit nicht. Die Kinder, die den Unterricht trotzdem verlassen haben, müssen mit Konsequenzen wie Nachsitzen oder der Anrechnung unentschuldigter Fehlstunden rechnen. Aus diesem Grund verdeutlichten die beiden Schülerinnen in ihrer Rede, dass das Gymnasium nicht mit der Demonstration verbunden werden darf.

Über Richtig oder Falsch lasse sich bei dieser Thematik nur schwer entscheiden, meinte eine weitere Schülerin: Einerseits sei es erfreulich, dass zahlreiche Schüler sich für die Umwelt und diesbezügliche Aktionen der Politik einsetzen, andererseits hätten Lehrer lediglich begrenzt die Möglichkeit, ihren Unterricht sinnvoll zu gestalten, wenn viele Kinder fehlen.

Kritiker und Befürworter sind sich jedoch einig, dass das Protestieren während der Schulzeit äußert provokant ist und somit für größeres Aufsehen bei der Bevölkerung und der Politik sorgt. Eine Ausnahme für die „Fridays for Future“-Aktion in Schönau bewilligte das Gymnasium Schönau jedoch ebenfalls nicht.

Grundschule half tatkräftig mit

Die Buchenbrand-Grundschule hingegen half tatkräftig mit: Die Grundschüler hatten Schilder gebastelt und zeigten eine große Motivation, an der Demonstration teilzunehmen, auch wenn das Wetter an diesem Tag sehr regnerisch war.

Begonnen wurde mit den Forderungen der Schülerinnen, die sich mit dem aktuellen Klimapaket vom 20. September zufrieden geben wollen. Die Große Koalition lege den Fokus beispielsweise zu sehr auf das Steuergesetz, sagte Luisa Gehri. Zudem sei es den Ländern nicht gelungen das 1,5 Grad-Ziel und die Klimaziele für die Jahre 2020 und 2030 einzuhalten. „Wir wollen, das die Politik endlich handelt“, rief Luisa Philipp und die Menge stimmte lautstark zu.

Protestlauf durch Schönau

Anschließend startete ein Marsch durch Schönau, der zunächst von einem bekannten Protestruf der „Fridays for Future“-Bewegung begleitet wurde: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut.“ Während des Protestlaufs wurde zu einer von den Grundschülern entworfenen Forderung gewechselt: „Schönau muss schön sein“ hieß es, und es solle darüber hinaus auch schön bleiben.

Bei einer Tasse Tee konnten sich die Kinder am Ende des Demonstrationsumzugs wieder aufwärmen. Luisa Philipp und Luisa Gehri gaben dann noch ein paar Hinweise, wie sich das Klima in kurzer Zeit mit Hilfe kleiner Gesten jedes Einzelnen verbessern lässt: Den Fleischkonsum reduzieren, weniger Plastikmüll verursachen und Licht nur dann einsetzen, wenn man es auch benötigt. Damit wiesen sie darauf hin, dass nicht nur der Staat etwas gegen den Klimawandel tun kann, sondern dass die Hilfe aller benötigt wird.

Bei einem „offenen Mikro“ hatten schließlich auch andere Schüler die Möglichkeit, sich zu äußern. Hierbei gab es den Appell: „Ihr könnt was für unser Klima tun, ihr müsst es nur versuchen.“

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading