Schönau Die pure Vielfalt

Markgräfler Tagblatt
Valentina Reiter vor einem ihrer Werke. Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

Ausstellung: Valentina Reiter zeigte Bilder im Klösterle

Beeindruckende Techniken, leuchtende fröhliche Farben und die pure Vielfalt – das und noch viel mehr präsentieren die Bilder von Valentina Reiter aus Wembach, die bis Sonntag ihre erste Ausstellung im Heimatmuseum Klösterle in Schönau zeigte.

Schönau (vw). Eigentlich ist man es in Ausstellungen einer einzigen Künstlerin gewohnt, einen roten Faden zu erkennen. Bei der Ausstellung von Valentina Reiter im Klösterle hatte man dazu keine Chance. Und das war auch gut so. Sie zeigte Bilder aus den verschiedensten Materialien, mit den unterschiedlichsten Techniken und Stilrichtungen. „Ich war erschlagen von der Vielfalt, die sie mitgebracht haben“, sagte Dietmar Maldacker, der Vorsitzende des Fördervereins Klösterle. Von bunten Acrylarbeiten über Bilder aus Salzteig, Acryle von Pferden in Schwarz-Weiß, das dreiteilige Acryl „Tausend und eine Nacht“ oder das Bild „Morgengrau“ sowie Abstrakte mit Graffiti-Spray. Klassische Blumenbilder waren ebenso zu finden wie moderne Straßenszenen.

Die Erklärung der Künstlerin für diese Vielfalt kam prompt: „Es macht mir keinen Spaß, nur in eine Richtung zu schaffen. Ich probiere gerne etwas Neues aus.“ Und so etwas Neues waren auch ihre extrem ins Auge fallenden Collagen. Erst bei näherem Betrachten fallen einem die mühsam aufgeklebten Papierschnipsel auf den riesigen Collagen auf, die mit feinen Pinselstrichen in Acryl übermalt wurden und als großes Ganzes besonders kraftvoll wirken. Und die Geschichte wie sie entstanden sind, ist kaum zu glauben. Nach einer Hand-Operation sollte Valentina Reiter Übungen machen, da sie mit dem Daumen den Zeigefinger nicht mehr berühren konnte. Aus der Feinarbeit mit Papierschnipseln wurden dann die beeindruckenden Collagen. Für die riesige Collage „Hafen“ hat Reiter drei Wochen lang jeden Abend und an den Wochenenden gearbeitet. Und eine Collage hat sie sogar aus Briefmarken gefertigt.

Auch die Bilder aus Salzteig sind ein Hingucker. Den Salzteig ihrer „Hafenstadt“ etwa hat sie mit Spachtel, Messer, eben allem, was sie finden konnte bearbeitet, dann mit Farbe bemalt und nach dem Trocknen mit Schutzlack besprüht.

„Wenn das keine Kunst ist…“, war in der Ausstellung mehrfach zu hören. Die Resonanz war riesig und Reiter hat durchweg positive Rückmeldungen erhalten. Doch „Künstlerin“ würde sie sich nicht nennen, sagt sie. Es sei einfach nur ihr Hobby. Sie habe sich alles selbst beigebracht, und dann kam eben noch eine große Portion Kreativität dazu. Ihre Bescheidenheit spiegelt sich auch in den kleinen Preisen für ihre Bilder.

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