Schönau Es bleibt beim Abriss

Hans-Jürgen Hege
 Foto: Archiv

Verbandsversammlung: Antrag auf Bedarfsanalyse zur Umnutzung der alten Buchenbrandhalle abgelehnt / Verschiedene Gründe sprechen dagegen

Widerstand gegen den Beschlussvorschlag des Gemeindeverwaltungsverbands Schönau, die Planung des Abrisses der alten Buchenbrandhalle zum Angebotspreis von 30 160 Euro an das Büro Fritz Planung in Freiburg zu vergeben, regte sich von Fröhnder Seite ganz so, wie sich das bei der Ratssitzung in Fröhnd am Abend zuvor bereits angedeutet hatte.

Von Hans-Jürgen Hege

Schönau. Der Fröhnder Bürgermeister Michael Engesser stellte mit Rückendeckung seiner Ratskollegen den Antrag, das Thema von der Tagesordnung abzusetzen und stattdessen eine Bedarfsanalyse in Auftrag zu geben und prüfen zu lassen, ob eine Umnutzung der alten Halle in Parkflächen und – nach Einbau einer Zwischendecke – Räume in der oberen Etage unter anderem für Kindergarten und Schule in Frage kommen könnte. Engesser war überzeugt, dass dieser Raumbedarf nicht mehr lange auf sich warten lasse. Er stellte den Abrissbeschluss des GVV aus dem Jahr 2017 in Frage, weil damals der nun erkennbare Raumbedarf noch nicht abzusehen gewesen sei.

Gehe man auf den Vorschlag aus Fröhnd ein, könne man möglicherweise eine Menge Geld sparen, meinte er.

Antrag abgelehnt

Um es kurz zu machen: Engessers Antrag wurde mehrheitlich angelehnt. Bis auf Schönenberg folgten die Vertreter der Verbandsgemeinden ihrem Vorsitzenden, der daran erinnerte, dass der Abriss der alten Halle Bedingung für die Genehmigung der neuen Halle gewesen sei, um die nötige Anzahl von Parkplätzen nachweisen zu können. 147 Stellplätze müssten vorgehalten werden, 60 fehlen also noch. Und die würden nach dem Abriss geschaffen, versicherte Peter Schelshorn. Er glaube nicht, dass Regierungspräsidium und Landratsamt in diesem Fall zu Kompromissen bereit wären. „Die werden auf den Stellplatznachweis aus verschiedensten Gründen pochen“, sagte er und widmete sich dem zweiten Vorschlag aus Fröhnd, die alte Halle umzunutzen und mit einer Zwischendecke auszustatten.

Dazu zitierte er Norbert Barbisch vom Büro für Tragwerksplanung, von dem Helmut Wunderle in weiser Voraussicht eine Stellungnahme zu einer Umnutzung erbeten hatte. Nach Barbischs Meinung sprechen gegen eine Umnutzung der Halle aus den 1970er-Jahren einige Parameter: „Die Stahlbetonteile entsprechen in Bezug auf die Betongüte sowie der erforderlichen Betonüberdeckung nicht den Richtlinien für ein Parkdeck.“ Und: Ein Zwischendeck sei aus statischer Sicht „nicht oder nur mit einem erhöhten Aufwand zu bewerkstelligen“. Tragende Stützen müssten eingebaut und mit zusätzlichen Fundamenten unter der bestehenden Bodenplatte gegründet werden.

Umnutzung fraglich

Außerdem gelte es, die neuen Erdbebenvorschriften (Zone 2) sowie Brandschutzauflagen in die Planung einzubeziehen, was zusätzliche Maßnahmen nach sich ziehen würde. Barbischs Fazit: „Eine wirtschaftlich vertretbare Umnutzung der alten Buchenbrandhalle ist aus den genannten Gründen mehr als fraglich.“

Frage nach dem Geld

Engesser hakte zwar nach und versuchte, seinem Antrag mit dem Hinweis darauf Nachdruck zu verleihen, dass keinerlei Zeitdruck vorliege und man sich mit einer Machbarkeitsanalyse nichts vergebe. „Damit ist aber das Parkplatzproblem noch immer nicht aus der Welt. Und ich sehe keine Möglichkeit, wo wir die fehlenden 60 bis 70 Parkplätze herzaubern könnten“, sagte Schelshorn. Engesser spielte seinen letzten Trumpf: „Wir reden da von ziemlich viel Geld und laufen Gefahr, uns zu übernehmen. Wer soll denn das alles bezahlen?“ Aber auch der stach nicht: „Mit dieser Einstellung hätten wir sicherlich noch immer keine neue Halle“, konterte Schelshorn, verwies auf Fördermittel und Zuschüsse, die für die nächsten Projekte – die Schule benötige beispielsweise mehr Räumlichkeiten und eine Mensa – wieder fließen werden.

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