Schönau Gemeinde will Einfluss nehmen

Gabriele Rasenberger
Prädikant Thomas Lohse (links) und dem Kirchengemeinderatsvorsitzenden Ronald Kaminsky liegt die Modernisierung der Kirche am Herzen. Foto: Gabriele Rasenberger

Kirche: Evangelische Kirchengemeinde Schönau wünscht sich eine moderne, zeitgemäße Kirche

Schönau - Eine moderne, zeitgemäße Kirche, das wünscht sich die evangelische Kirchengemeinde in Schönau. Die Vision einer modernen Kirche gibt es schon länger. Vor ungefähr eineinhalb Jahren hat der Prozess begonnen. Die Homepage gibt einen Einblick, was diese zeitgemäße Kirche bedeutet.

Auf der Homepage ist zu lesen: „Unsere Gemeinde soll ein Zuhause sein für uns und alle, die zu uns kommen, egal, ob sie glauben oder nicht. Wir wollen, dass hier Menschen Gott begegnen und Antworten und Hilfe für ihr Leben erfahren. Hier soll Jeder und Jede eine Möglichkeit finden, sich einzubringen.“

Ronald Kaminsky, Vorsitzender des Kirchengemeinderats, und Prädikant Thomas Lohse haben dazu einiges zu berichten. Kaminsky ist aufgefallen, dass Menschen, die eher zufällig in die Kirche kommen, über den Ablauf des Gottesdienstes befremdet waren. „Ich möchte vermeiden, dass der Gottesdienst mit Tradition ein Museumsbesuch wird“, so Kaminsky. Für ihn hat Kirche mehr zu bieten, nämlich die „Einladung zu Gott hin“. Daher müsse ein „systemrelevanter Sonntag“ daraus werden.

Ende Juli hat ein Wochenende zusammen mit Gemeindediakon Norbert Aufrecht aus Freiburg und Ute Müller aus Bühl stattgefunden. Beide sind erfahrene Coaches, die sonntäglich je zwei Gottesdienste anbieten müssen, weil die Klientel so unterschiedlich ist. Es haben sich viele Menschen aus der Gemeinde für das Wochenende angemeldet, auch solche, die sonst nicht in den Gottesdienst gehen.

Zunächst ist die normale Gottesdienstform vereinfacht worden. Nur noch beim Vaterunser und dem Segen wird gestanden. Die weitere Form des Gottesdienstes ist im Werden, denn wichtig sei, dass die Gemeinde auch Einfluss nehmen kann. Außerdem brauche Veränderung Zeit und Verstehen, so Kaminsky. Mit dabei sein soll modernes Liedgut. Kaminsky machte darauf aufmerksam, dass Martin Luther für seine Lieder Melodien von „Kneipenliedern“ nahm, die eingängig waren. So möchte man auch hier Lieder nutzen, die ins Ohr gehen und deren Text man „nicht erst übersetzen muss“. Dafür gibt es ein Liederbuch mit zeitgenössischem geistlichen Liedgut, das die Badische Landeskirche vor einigen Jahren herausgegeben hatte. Unter anderem sind Lieder von Rolf Zuckowski enthalten.

Prädikant Thomas Lohse ist wichtig, dass der Glaube etwas mit dem Leben zu tun hat. So können auch Fremde kommen und sind gleich dabei. Sie erleben Trost und Beistand und werden angenommen.

Vieles konnte in der Corona-Krise noch nicht umgesetzt werden. Doch das sogenannte „Rendezvous mit Gott“ gibt es schon wieder; eine ganz einfache, halbstündige Liturgie mit Begrüßung, Textimpuls, Vaterunser und dem Segen. Die Musik wird von verschiedenen Bands und Musikern übernommen. Dazu werden verschiedene Prediger eingeladen.

Hierbei – und zu anderen Gebetszeiten – wird als Übersetzung des Evangeliums „Willkommen daheim“ verwendet. Diese wurde auch bei der „Wiesentäler Evangelienabschrift“ verwendet, ein Projekt, das kürzlich realisiert wurde. Auch die Renovierung der Kirche ist in Schönau ein Thema. Eine neue Leinwand wurde schon installiert; ebenso gibt es einen Beamer. Andere Sachen müssen noch dringend gemacht werden. So regnet es in die Kirche rein. Die Treppenstufen vor der Kirche bröckeln ab, der Blitzschutz muss erneuert werden, eine neue Mikrophonanlage wird gebraucht. Die Gemeinde wartet noch auf das Okay für die Maßnahmen.

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