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Schönau „Ihre Schule steht mitten im Leben“

Markgräfler Tagblatt
Die Siebtklässler der Gemeinschaftsschule löcherten den Grünen-Landtagsabgeordneten Josha Frey (links) mit Fragen. Rektor Roland Willmann (Mitte) hörte interessiert zu. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental: Grünen-Landtagsabgeordneter Josha Frey zu Besuch

Die Stabilität der Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental betonte Schulleiter Roland Willmann am Montag beim Besuch des Grünen-Landtagsabgeordneten Josha Frey. „Wir wachsen mit zunehmender Akzeptanz und sind zuversichtlich, bis in zwei Jahren durchgehend zweizügig zu sein“, sagte der neue Rektor.

Von Peter Schwendele

Oberes Wiesental. Der Landespolitiker war im Rahmen der „Woche der Gemeinschaftsschulen“ am Standort Schönau der Gemeinschaftsschule zu Besuch – und Willmann nutzte die Chance, das vielgestaltige Schulleben zu präsentieren. Dabei verwies er darauf, dass die Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental aus insgesamt fünf Standorten besteht und einen sehr großen Einzugsbereich hat. Entsprechende Bedeutung für die Organisation des Schulalltags habe der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV).

Als weitere Besonderheiten an seiner Schule nannte der Rektor unter anderem die intensive Elternarbeit, die Demokratiebildung der Schüler, das Einbinden der Schule ins gesellschaftliche Leben im oberen Wiesental, die Berufsorientierung, den Status als Naturparkschule und die Kooperation Schule-Verein. Ziel der täglichen Bemühungen sei es, die Schüler zu glücklichen, kritischen und erfolgreichen Menschen zu machen. „Erfolgsdenken erzeugt nicht nur Druck“, sagte Roland Willmann, „wir wollen zeigen, dass Erfolg auch Spaß machen kann.“

Indes gebe es auch an der Gemeinschaftsschule permanent Probleme zu bewältigen, ließ der Schulleiter den Grünen-Politiker wissen. So sei das Lehrerkollegium „am Anschlag“ und der Anspruch der Bildungsgerechtigkeit kollidiere bisweilen mit der finanziellen Potenz der unterschiedlichen Schulträger. Als schade bezeichnete es Willmann, dass die konzeptionelle Weiterentwicklung der Gemeinschaftsschulen in den vergangenen zwei, drei Jahren stehengeblieben sei.

Doch nicht nur der Schulleiter kam zu Wort. Schüler stellten dem grünen Landespolitiker vor, was an der Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental alles läuft und welch reichhaltigen Fundus an Zusatzangeboten es gibt (vom Kochen über Sanitätsdienst bis hin zum Umgang mit Sozialen Medien). Josha Frey stellte sich auch konkreten Fragen der Siebtklässler, die von ihm unter anderem wissen wollten, wie er es mit dem Energieverbrauch hält („Ich habe eine Solaranlage auf dem eigenen Haus.“), wie er Greta Thunberg findet („Klasse, was sie macht.“) und ob er glaubt, dass es genügend Lehrer gibt („Da müssen wir nachbessern.“). Der Grünen-Politiker tauschte sich bei seinem Besuch auch mit Elternvertretern und weiteren am Schulleben Beteiligten aus.

Josha Frey verwies darauf, dass die grün-rote Landesregierung 2012 die Gemeinschaftsschulen eingeführt habe, „wobei es uns auch Mut gekostet hat, den Tanker Bildungssystem in eine andere Richtung zu lenken“. Den jetzigen Grünen-Koalitionspartner CDU könne man kaum als „Fan von Gemeinschaftsschulen“ bezeichnen. Insofern sei es nicht verwunderlich, dass die Entwicklung seit 2016 stagniere. Jetzt müsse es darum gehen, eine ehrliche Evaluierung dieser Schulart durchzuführen. „Wir müssen im Kleinen nachjustieren, dürfen aber nicht wieder alles in Frage stellen“, so die Haltung des Landtagsabgeordneten.

Im oberen Wiesental spiele die Gemeinschaftsschule mittlerweile eine zentrale Rolle und sei wichtig zur Stärkung des ländlichen Raums, sagte Frey. In Personalfragen machte er der Schule Mut; es sei vorstellbar, dass man in Sachen Belastung der Leitungsfunktionen oder bei der Sekretariatsausstattung nachjustieren könne. Abschließend lobte er die Bildungseinrichtung: „Ihr Konzept ist lebenspraktisch, ihre Schule steht mitten im Leben.“

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