Schönau Im Saloon fliegen Fäuste und Röcke

Hans-Jürgen Hege

Fasnacht: Zunftabend in der Buchenbrandhalle: Wildwest-Stimmung mit Winnetou und Bud Spencer

Schönau  - Wildwest in der schönen Au - und prompt stand der alte Saloon im Buchenbrand eine Nacht lang Kopf.

Beim Zunftabend gaben sich Cowboys und Cancan-Girls, Winnetou oder die rechte und die linke Hand des Teufels, Bud Spencer (Peter Schelshorn) und Terence Hill (Alexander Knobel), die Klinke in die Hand.

Die abenteuerlichen Figuren, die sich – humorvoll moderiert von Hannes Kohler – auf der Bühne tummelten, ritten Attacken auf die Lachmuskeln des Publikums und sorgten mit heißen Tänzen für Schwung.

Es war ein Paradies für Peter Schelshorn, der mit Schmützchen nicht geizte und dem es sichtlich leicht fiel, der Oberzunftmeisterin Johanna Tröndle den Rathausschlüssel abzugeben, um als Bud Spencer endlich den Ruhm des Westernhelden ungetrübt genießen zu können.

Gleich zur Begrüßung rühmte Peter Schelshorn die Oberzunftmeisterin als „heißen Feger“. Und dieser ließ zunächst mal die Gemeinderatswahlen Revue passieren. 15 Kandidaten auf der Liste der Freien Wähler waren zwar der Hit, meinte sie, doch die Hälfte „vo dene Lütt chennt mer nit!“ Und bei der CDU, „des war en Knall, e Lischde wie für de Senioreball.“ Besonders gefreut aber habe sie sich bei aller Vernunft: „Vier Gmeiröt sin in de Narrenzunft!“

Tröndle zielte auf „de Windpark im Kleine Wiesental“. Da herrsche ein Umgangston „uff unterschtem Nivo. Witer unter d’Gürtellinie chas gar nümmi go“.

Dann knöpfte die Narrenchefin dem Bürgermeister den Schlüssel ab, nicht ohne ihn daran zu erinnern, dass demnächst Burgi-Wahlen anstehen. Aber sie beruhigte Peter Schelshorn: „Wenns noch em G’wicht goht, bisch du e schwere Brocke, do haut di it gli ein uss de Socke!“

Sie lastete dem Burgi indes an, dass er Geld für ein Verkehrskonzept verlochte, das „viel Wind um nüt“ entfacht habe: „In de Raschauer gäb’s angeblich Gefahre, well umgrechnet am Morge fünf Autos meh durchs Städtle fahre.“ Dafür werden die Narren aktiv. Sie bohren einen Tunnel, schaffen Parkplätze für Lehrer und bauen unterirdisch ein „Ichauf-Center“.

„De Chlai vo Schönau“, Klaus Karle, schaffte es mit Witzen am Fließband, dass im Publikum die Tränen flossen.

Die Hexen entführten Peter Schelshorn in einen Saloon ins Schönau des Jahres 1867, die „Chaibeloch Lärtschi“ wollten mit ihren Attacken aufs Trommelfell der Gäste gar nicht mehr aufhören und die „St. Blasianischen Äbte“ straften mit ihren liturgischen Gesängen den Stadtrat ab: „Bi dene sieht mer schön: die hänn für jede Lösig ei Problem!“

Jörg Lais hatte aus den Marken der Welt eine „lustige Geschichte gezimmert. Teuflisch gut dann „die glorreichen Neun“, die in der Steppe den Teufel los ließen. Und ein weiterer Knaller an diesem bleihaltigen Ausflug in den Wilden Westen war die Garde, die sich als „Cowboy und Indianer“ ins Getümmel stürzte, ehe der Fanfarenzug mit einem fulminanten Schlussakkord zum großen Finale überleitete, das die Oberzunftmeisterin dazu nutzte, ihrer närrischen Rasselbande und dem „super Publikum“ zu danken.

Die Narrenzunft ernannte „Ecki vom Brand“ (Eckhard Frank) für seine weit über 40 Jahre andauernden aktiven Fasnachtsjahre unter anderem als Mitbegründer der Webstübler, als „Hebamme“ der „Flößer und Sunnebächlimüller“, als Initiator des Budefeschtes und als ehemaliger Oberzunftmeister zum Ehrenmitglied.

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