Schönau „Katastrophenjahr“ für den Wald

Peter Schwendele
Vielerorts gab es Anfang des Jahres Sturmholz zu beklagen. Auch der Schönauer Stadtwald blieb nicht verschont. Foto: Archiv

Gemeinderat Schönau: Extreme Bedingungen im Jahr 2018. Wirtschaftsplan für 2019 präsentiert.

Schönau - Die Tatsache, dass 2018 für den Wald insgesamt ein „Katastrophenjahr“ war, wie Christian Suchomel vom Forstbezirk Todtnau betonte, schlägt sich auch im Stadtwald Schönau nieder, der am Montagabend im Gemeinderat Thema war.

Suchomel, der derzeit als Trainee beim Forstbezirk angestellt ist, legte den Gemeinderäten die schwierigen Bedingungen dar, die im Wald im Jahreslauf herrschten. Die Problematik begann bereits kurz nach Jahresbeginn, als am 3. Januar der Sturm „Burglind“ über Deutschland hinwegzog. „Damit war unser ganzer schöner Plan dahin“, sagte der Forstexperte. Winterliche Witterungsbedingungen zogen sich dann bis in den April hinein, worauf das Kontrastprogramm folgte: Ein absolut heißer und trockener Sommer.

Schwierige Bedingungen

„Für den Wald waren das ganz schwierige Bedingungen “, sagte Christian Suchomel. Vor allen Dingen fand der Borkenkäfer beste Lebensbedingungen vor und machte sich exzessiv daran, die Bäume anzugreifen. Auch für das kommende Jahr müsse man mit einem starken Käferbefall rechnen, prognostizierte der Forstexperte. Diese Gefahr versuche man natürlich so weit wie möglich zu minimieren.

Suchomel erläuterte dann den Räten den Wirtschaftsplan für 2019. Geplant ist ein Holzeinschlag von 6750 Festmetern und gerechnet wird mit einem Defizit von rund 33 000 Euro. Enthalten ist in diesem Defizit allerdings ein vom Gemeinderat bereits beschlossenes Sonderwegebauprojekt am Philosophenweg, das 40 000 Euro kosten soll. Diese Sanierungsmaßnahme gehe weit über den üblichen forstlichen Standard hinaus, so der Trainee.

Auch im kommenden Jahr sollen Pflegemaßnahmen im Wald fortgeführt werden: Die Durchforstung ist mit 31,1 Hektar veranschlagt, die Jungbestandspflege mit 5,5 Hektar und die Schlagpflege mit 12,8 Hektar. Zum Verjüngungsprozess soll der Anbau von 1,2 Hektar Douglasien am Haselberg beitragen. Das von der Stadt beschlossene Alt- und Totholzkonzept werde fortgeführt, so Suchomel.

62 Prozent der geplanten Einschläge sollen Unternehmer durchführen; der Rest wird von eigenen Waldarbeitern erledigt. Im Hinblick auf die Erholungsfunktion des Waldes wird unter anderem die Staldenhütte wieder aufgebaut.

„Uns muss nicht bange werden, wenn einmal ein Jahr mit einem Minusergebnis dabei ist“, meinte Bürgermeister Peter Schelshorn nach der Präsentation. Im Zehn-Jahres-Plan liege man nach wie vor gut. Dass die Holzpreise wieder anziehen und aus dem Minus im kommenden Jahr doch noch ein Plus werden könnte, glaubt der Rathauschef eher nicht: „Das dürfte aufgrund der aktuellen Ausgangslage schwierig werden.“

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