EWS-Stromseminar: Dirk Vansintjan aus Belgien ist zum Stromrebell 2019 gekürt worden.
Schönau - Am Samstag fand im Rahmen des Stromseminars die Auszeichnung des „Stromrebellen 2019“ statt. In diesem Jahr wurde Dirk Vansintjan, Gründer der REScoop Initiative und der Ecopower cvba, zum Stromrebellen gekürt.
Vansintjan ist Gründer der belgischen Energie-Genossenschaft Ecopower mit mehr als 50 000 Mitgliedern und Präsident der europaweit wirkenden REScoop Initiative, in der 1250 Genossenschaften zusammengeschlossen sind, die sich für die Stärkung der erneuerbaren Energien stark machen und in der sich mehr als 52 000 Genossen zusammengefunden haben.
In seiner Laudatio berichtete Sebastian Sladek, wie sein Kontakt zu Dirk Vansintjan zustande kam. „Eines Tages gab meine Mutter Ursula Sladek mir ein E-Mail mit den Worten ´Hier ist jemand, der uns für eine Mitgliedschaft in einem Konsortium begeistern möchte. Der Kerl lässt einfach nicht locker. Ruf ihn an und sage ihm höflich ab`. Da rief er auch schon an. Bei diesem Gespräch schilderte er die Zielsetzung seiner Genossenschaft, mit der auf europäischer Ebene ein Weg für gemeinsame Entscheidungsfindung und Willensbildung gefunden werden sollte.“ Von der bereits geleisteten Arbeit und den weiteren Plänen war Sebastian Sladek völlig begeistert.
Die Ecopower cvba hatte Ende 2018 mehr als 56 000 Genossen. In Belgien gelten die günstigsten Preise für erneuerbare Energien. Und die belgischen Kunden haben den niedrigsten Energieverbrauch im Vergleich.
Damit sind für Dirk Vansintjan seine großen Ziele aber noch nicht erreicht. Als nächstes will er sich mit der REScoop um die Übernahme der niederländischen Eneco bewerben. Die Eneco ist ein Energieversorger, der sich im Besitz von 62 Kommunen befindet. Der Eneco-Aufsichtsrat entschied 2018, das Unternehmen über ein kontrolliertes Auktionsverfahren zu verkaufen. An der Ausschreibung für diese Auktion will auch Dirk Vansintjan mit der REScoop teilnehmen. Der Wert von Eneco wird auf rund drei Milliarden Euro geschätzt. „Das mag größenwahnsinnig klingen. Aber wer Dirk Vansintjan kennt, weiß, dass er erreicht, was er sich in den Kopf gesetzt hat“, so Sebastian Sladek.
Im Anschluss an die Nominierung trug sich der neue Stromrebell ins „Goldene Buch“ der Stadt Schönau ein. In seiner Dankrede ging Vansintjan kurz auf die Lobbyismus-Schelte von Kabarettistin Anny Hartmann, die beim Stromseminar auftrat, ein. „Ich bin auch ein Lobbyist“, sagte er, „aber normalerweise sind Lobbyisten nur am Geld interessiert, uns interessiert der zusätzliche Wert, den wir mit unserer Arbeit erreichen können.“
